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05.08.2024
10:21 Uhr

Israel und USA bereiten sich auf koordinierten Großangriff vor

Israel und USA bereiten sich auf koordinierten Großangriff vor

Israel und die USA stellen sich nach der Tötung des politischen Anführers der islamistischen Hamas in Teheran auf Vergeltungsschläge des Irans und seiner Verbündeten ein. US-Präsident Joe Biden sicherte dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Telefon den Beistand der USA „gegen alle Bedrohungen aus dem Iran“ zu, einschließlich seiner terroristischen Stellvertretergruppen, also der Hamas in Gaza, der Hisbollah im Libanon und der Huthi im Jemen, teilte das Weiße Haus mit. Biden betonte demnach, wie wichtig Bemühungen um eine Deeskalation in der Region seien.

Direktes Gespräch zwischen Biden und Netanjahu

Er habe ein „sehr direktes“ Gespräch mit Netanjahu gehabt, betonte Biden laut US-Medien am Rande der Begrüßung der bei einem Gefangenenaustausch freigelassenen US-Amerikaner auf einem Militärflughafen nahe Washington. Die Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija habe die Chancen auf eine Waffenruhe nicht verbessert. „Wir haben die Grundlage für eine Waffenruhe. Er sollte sich darauf einlassen, und sie sollten sich jetzt darauf einlassen“, sagte Biden laut den Berichten. Er sei sehr besorgt angesichts der eskalierenden Spannungen in Nahost.

US-Militärhilfe für Israel

In dem Gespräch sei es zudem um neue US-Militärhilfen für Israel gegangen, damit sich das Land gegen Raketen- und Drohnenangriffe verteidigen könne, hatte das Weiße Haus zuvor mitgeteilt. Biden betonte demnach, wie wichtig Bemühungen um eine Deeskalation in der Region seien. An dem Telefonat nahm auch Vizepräsidentin Kamala Harris teil.

Netanjahus Warnung an den Iran

Netanjahu hatte den Iran und dessen Verbündete zuvor vor einem Angriff gewarnt. „Wir werden für jeden Akt der Aggression gegen uns, von wo auch immer er ausgehen mag, einen hohen Preis einfordern“, sagte er laut seinem Büro bei einer Lagebesprechung mit Kommandeuren. In Erwartung möglicher Vergeltungsschläge wurde die Armee nach Medienberichten in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Israel befinde sich im Zustand maximaler Bereitschaft, so Netanjahu.

Berichte über bevorstehenden Angriff

Das US-Nachrichtenportal „Axios“ berichtete unter Berufung auf drei US-Beamte, die amerikanische Regierung sei überzeugt, dass der Iran Israel in den nächsten Tagen angreifen werde. Der Auslandschef der Hamas, Ismail Hanija, war nach Angaben der Terrororganisation in der Nacht zum Mittwoch in der iranischen Hauptstadt gezielt getötet worden. Wie genau er zu Tode kam, ist nicht eindeutig geklärt. Die Hamas macht Israel verantwortlich, Israel äußerte sich dazu bisher nicht. Nach einer Trauerfeier am Donnerstag in Teheran soll Hanija heute in der katarischen Hauptstadt Doha beigesetzt werden, wo er zuletzt im Exil gelebt hatte.

Vergeltungsdrohungen von Iran und Hisbollah

Die Nachricht von Hanijas Tod verbreitete sich nur wenige Stunden nach einem israelischen Luftangriff in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut, bei dem der Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr getötet worden war. Sowohl der Iran und die Hamas als auch die Hisbollah drohen Israel mit Vergeltung. Es wird befürchtet, dass es einen koordinierten Großangriff auf Israel durch den Iran, die Hisbollah und weitere Milizen geben könnte.

Hisbollah-Chef sieht neue Phase im Nahen Osten

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sieht eine neue Phase der Kampfhandlungen im Nahen Osten gekommen. „Wir befinden uns an allen Fronten in einem offenen Kampf, der in eine neue Phase eingetreten ist“, sagte der Hisbollah-Generalsekretär bei Schukrs Beerdigung in Beirut in einer Videobotschaft. Der Feind (Israel) müsse sich auf Zorn und Rache einstellen und „weinen, weil ihr nicht wisst, welche roten Linien ihr überschritten habt“.

Lufthansa streicht Flüge

Aus Sicherheitsgründen strich die Lufthansa für die kommenden Tage ihre Flüge nach Beirut und Tel Aviv. Die Sperre gilt für sämtliche Fluggesellschaften des Konzerns und für Fracht- und Passagiermaschinen gleichermaßen, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Zur Lufthansa-Gruppe gehören noch Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings.

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