Höhere Sozialabgaben der Ampel: Teure Änderungen bei Rente, Pflege und Krankenkassen ab 2025
Während die Ampel-Koalition über ein mögliches Ende ihrer Zusammenarbeit diskutiert, hat das Bundeskabinett bedeutende Änderungen beschlossen, die ab 2025 in Kraft treten sollen. Diese Änderungen beinhalten eine Erhöhung der Sozialabgaben, die viele Bürger finanziell belasten werden.
Weniger Netto vom Brutto: Höhere Sozialabgaben beschlossen
Am Mittwoch, den 6. November, hat das Kabinett unter der Leitung von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) eine Verordnung zur Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenzen für 2025 beschlossen. Diese Verordnung muss nun noch den Bundesrat passieren, was voraussichtlich am 22. November geschehen wird. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Bundestag zuvor die Steuerentlastungspläne von Finanzminister Christian Lindner (FDP) verabschiedet hat.
Die Grünen haben Bedenken hinsichtlich der Anpassung der Steuertarife an die Inflation geäußert, was Teil des Gesetzes ist, auf dem Lindner besteht. Ohne diese Anpassung würden Steuerzahler bei Lohnerhöhungen in höhere Steuertarife rutschen, ohne dass ihre Kaufkraft tatsächlich steigt.
Höhere Beiträge für Rente, Krankenkasse und Pflege
Die neuen Beitragsbemessungsgrenzen bedeuten höhere Sozialabgaben für viele Arbeitnehmer. Im Jahr 2025 wird die Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung auf 8050 Euro pro Monat steigen (2024: 7550 Euro). Die Versicherungspflichtgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung wird auf 6150 Euro pro Monat (2024: 5775 Euro) und die Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung auf 5512,50 Euro pro Monat (2024: 5175 Euro) festgesetzt.
So viel mehr müssen Top-Verdiener ab 2025 zahlen
- Für die Rente: 1497,30 Euro im Monat (2024: 1403,61 Euro)
- Für die Krankenkasse: 971,70 Euro im Monat (2024: 907,43 Euro)
- Für die Pflege (Kinderlose): 246 Euro im Monat (2024: 229,70 Euro)
- Für die Arbeitslosenversicherung: 209,30 Euro im Monat (2024: 196,20 Euro)
Insgesamt steigen die maximalen Sozialabgaben um 187,40 Euro im Monat, was einer jährlichen Mehrbelastung von 2248,80 Euro entspricht. Der Sozialverband VdK hält diese Erhöhung für gerechtfertigt, um die Rentenkasse zu stabilisieren und strukturelle Ungleichheiten zu beseitigen.
Mehr Geld für Rentner mit Erwerbsminderung
Auch Rentner und Rentnerinnen, die eine Erwerbsminderungsrente beziehen, werden von den neuen Regelungen betroffen sein. Ab dem 1. Januar 2025 werden die Grenzen für zusätzliche Einkünfte für die 1,8 Millionen Rentnerinnen und Rentner mit einer vollen oder teilweisen Erwerbsminderungsrente erhöht. Die neuen Hinzuverdienstgrenzen werden wie folgt festgelegt:
- Für Rentner mit voller Erwerbsminderung: 19.661,25 Euro brutto im Jahr oder 1638 Euro im Monat
- Für teilweise Erwerbsgeminderte: 39.322,50 Euro im Jahr oder 3276,81 Euro brutto im Monat
Betroffene sollten sich an die Rentenversicherung wenden, um ihre individuelle Hinzuverdienstgrenze ermitteln zu lassen.
Die beschlossenen Maßnahmen der Ampel-Koalition werden zweifellos für viele Bürger eine finanzielle Herausforderung darstellen. Es bleibt abzuwarten, ob die Steuerentlastungspläne von Finanzminister Lindner rechtzeitig verabschiedet werden, um die Belastungen abzufedern.