Historischer Sieg für Le Pens Partei bei den Parlamentswahlen in Frankreich
Ein politisches Erdbeben erschüttert Frankreich: Der Rassemblement National (RN) unter der Führung von Marine Le Pen hat die erste Runde der Parlamentswahlen mit einem überwältigenden Sieg abgeschlossen. Laut einer Ipsos-Prognose für Radio France, France Télévisions und den Nachrichtensender LCP erreichte die migrationsskeptische Partei 34 Prozent der Stimmen und könnte bis zu 280 der 577 Sitze im Parlamentsunterhaus erobern.
Marine Le Pen feiert den Erfolg
Marine Le Pen, die ehemalige Parteivorsitzende, kommentierte begeistert die ersten Hochrechnungen und betonte die Bedeutung dieses Sieges für die zukünftige politische Ausrichtung Frankreichs. „Nun braucht unsere Partei eine absolute Mehrheit, damit Jordan Bardella zum Premierminister ernannt wird“, sagte Le Pen den jubelnden Anhängern bei der Wahlparty.
Macrons Bewegung erleidet eine vernichtende Niederlage
Die Partei des amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron, „Ensemble pour la Republique“, landete abgeschlagen auf dem dritten Platz mit etwas mehr als 20 Prozent der Stimmen und kann höchstens auf 100 Sitze hoffen. Macron appellierte nach dem Abstimmungsende an seine Wähler, in der zweiten Runde gegen den Rassemblement National zu stimmen: „Es ist Zeit für eine große, klar demokratische und republikanische Allianz in der zweiten Runde“, sagte er.
Linksbündnis auf Platz zwei
Das Linksbündnis „Nouveau Front Populaire“ erreichte mit 28,1 Prozent den zweiten Platz und könnte bis zu 165 Sitze gewinnen. Die christdemokratischen Republikaner, die eine Zusammenarbeit mit dem RN abgelehnt hatten, kamen auf 10,2 Prozent und können höchstens 61 Sitze erlangen. Die zweite Runde der Parlamentswahlen findet am 7. Juli statt, wo sich durch Stichwahlen die endgültige Verteilung der Sitze entscheiden wird.
Ein Wendepunkt in der französischen Politik?
Dieser historische Sieg des Rassemblement National könnte einen Wendepunkt in der französischen Politik darstellen. Die klare Ablehnung der bisherigen politischen Elite und der Ruf nach einer konservativeren und nationalistischeren Politik spiegeln den Wunsch vieler Franzosen nach Veränderung wider. Es bleibt abzuwarten, ob Jordan Bardella tatsächlich als Premierminister ernannt wird und welche Auswirkungen dies auf die zukünftige politische Landschaft Frankreichs haben wird.
Die Entwicklungen in Frankreich könnten auch Signalwirkung für andere europäische Länder haben. Die wachsende Skepsis gegenüber der Migrationspolitik und der Ruf nach einer stärkeren nationalen Souveränität sind Themen, die in vielen Ländern an Bedeutung gewinnen.
In Deutschland könnte dieser Erfolg des Rassemblement National ebenfalls Einfluss auf die politische Diskussion haben. Die Frage, inwieweit konservative und migrationskritische Parteien auch hierzulande an Zustimmung gewinnen könnten, wird sicherlich intensiv diskutiert werden.
Die zweite Runde der Parlamentswahlen am 7. Juli wird zeigen, ob der Rassemblement National seine Position weiter ausbauen kann und ob Frankreich tatsächlich eine neue politische Ära einläuten wird.
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