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20.09.2024
07:14 Uhr

Grünen-Staatssekretärin Ekin Deligöz kündigt Rückzug aus der Politik an

Grünen-Staatssekretärin Ekin Deligöz kündigt Rückzug aus der Politik an

Ekin Deligöz, die Parlamentarische Staatssekretärin im Familienministerium und langjährige Abgeordnete der Grünen, hat ihren Rückzug aus der Politik angekündigt. Nach 27 Jahren im Bundestag wird sie 2025 nicht mehr zur Wahl antreten. Stattdessen plant sie, in ihren erlernten Beruf als Verwaltungswissenschaftlerin zurückzukehren.

Persönliche Gründe für den Rückzug

In einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ erklärte Deligöz, dass ihre Entscheidung aus rein persönlichen Gründen getroffen wurde. „Wenn ich mich aus der Politik zurückziehe, werde ich Mitte 50 sein, das ist für mich ein guter Zeitpunkt, um noch einmal etwas Neues anzufangen, um mein Wissen, mein Können und meine Erfahrungen an anderer Stelle einzubringen“, sagte die 53-Jährige. Sie betonte, dass ihre Beweggründe nicht politischer Natur seien.

Diagnose einer Autoimmunerkrankung

Vor einigen Monaten wurde bei Deligöz die seltene Autoimmunerkrankung Polymyositis diagnostiziert. Diese Lungenkrankheit sei jedoch nicht der ausschlaggebende Grund für ihren Rückzug, wie sie betonte. „Ich habe einfach Lust, wieder in dem Beruf zu arbeiten, den ich einmal erlernt habe: Verwaltungsmodernisierung, Management, Bürokratieabbau“, fügte sie hinzu.

Rückblick auf ihre politische Karriere

Deligöz blickt auf eine lange und erfüllte politische Karriere zurück. Besonders hervorhebenswert war für sie ihre Zeit im Haushaltsausschuss des Bundestags. „Seine Mitglieder verhandeln auf Augenhöhe mit der Regierung und pflegen einen unglaublich solidarischen Umgang über die Grenzen der demokratischen Parteien hinweg“, sagte die Neu-Ulmer Abgeordnete. „Dieses gleichberechtigte Arbeiten von Regierungsfraktionen und Opposition fand ich immer sehr prägend. Hier steht das Suchen nach Lösungen im Vordergrund und nicht die Parteitaktik.“

Ein kritischer Blick auf die Grünen

Der Rückzug von Deligöz wirft auch ein Schlaglicht auf die derzeitige Lage innerhalb der Grünen. Kritiker könnten argumentieren, dass die Partei zunehmend von internen Konflikten und ideologischen Grabenkämpfen geprägt sei. Die Entscheidung von Deligöz, sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen, könnte als weiteres Zeichen für die wachsende Unzufriedenheit innerhalb der Partei gedeutet werden.

Die Zukunft der Grünen

Es bleibt abzuwarten, wie die Grünen auf den Verlust einer so erfahrenen Abgeordneten reagieren werden. In einer Zeit, in der die Partei mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert ist, könnte der Rückzug von Deligöz als Weckruf dienen, um sich wieder stärker auf die Kernanliegen der Partei zu konzentrieren. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die Grünen in der Lage sind, diese internen Spannungen zu überwinden und ihre politische Agenda erfolgreich voranzutreiben.

Insgesamt zeigt der Rückzug von Ekin Deligöz, dass auch langjährige Politiker irgendwann den Wunsch verspüren, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Ihre Entscheidung, in ihren ursprünglichen Beruf zurückzukehren, könnte als inspirierendes Beispiel für andere dienen, die ebenfalls darüber nachdenken, ihre Karrierewege neu zu gestalten.

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