Goldpreis: Das sind die neuen Gold-Prognosen der Banken
Nach der Seitwärtsbewegung in den vergangenen Wochen kommen nun optimistische Goldpreis-Prognosen von Analysten amerikanischer Großbanken. Der Goldpreis lief im vergangenen Juni weitgehend seitwärts. Auf Basis des Londoner Referenzkurses beendete Gold den Monat mit 2.330,90 US-Dollar pro Unze (2.178,69 Euro). Damit kam der Kurs auf Dollar-Basis um 0,7 Prozent zurück, während der Euro-Goldpreis immerhin ein Plus von 0,8 Prozent verzeichnete. Seit Jahresbeginn hat sich Gold um 13 Prozent beziehungsweise 17 Prozent (in Euro) verteuert.
Optimistische Prognosen amerikanischer Großbanken
Mehrere Großbanken haben nun ihre Goldpreis-Prognosen aktualisiert. Dabei zeigten sich vor allem die US-Institute optimistisch. Während US-Banken den Goldpreis bis Jahresende bei bis zu 3.000 US-Dollar pro Unze ansteigen sehen, erwartet man bei AMN Amro einen fallenden Goldpreis. Wer behält recht?
Bank of America: Gold 3.000
Die Bank of America (BoA) sieht laut Business Times die Möglichkeit, dass die Goldpreise innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate auf 3.000 US-Dollar pro Unze steigen könnten. Dieses Szenario hänge stark von einer steigenden Nachfrage ab, die durch mögliche Zinssenkungen der Federal Reserve ausgelöst werden könne. BoA betont zudem die Bedeutung von Gold-ETFs, die physisch unterstützt werden, sowie die fortgesetzten Käufe durch Zentralbanken. Diese Faktoren könnten den Goldmarkt unterstützen, insbesondere angesichts der zunehmenden Volatilität am US-Treasuries-Markt und der wachsenden Sorgen über die politische und wirtschaftliche Unsicherheit in den USA.
Citigroup: Bullishe Stimmung
Citigroup (Citi) schließt sich der bullishen Stimmung für Gold an und prognostiziert laut Business Times ebenfalls, dass der Goldpreis auf 3.000 US-Dollar pro Unze steigen könne. Und zwar innerhalb der nächsten 12 Monate. Die Analysten von Citi sehen starke physische Nachfrage, anhaltende Zentralbankkäufe und unterstützende makroökonomische Faktoren als treibende Kräfte hinter diesem optimistischen Ausblick. Trotz der derzeitigen Stärke des US-Dollars und der hohen Zinsen habe der Goldpreis bereits die Marke von 2.400 US-Dollar pro Unze erreicht. Citi hebt hervor, dass ein möglicher Rückgang im US-Wirtschaftswachstum die Nachfrage nach sicheren Häfen wie Gold verstärken könnte, insbesondere wenn die Federal Reserve ihre Zinssenkungsstrategie fortsetze und eine Rezession in den USA erwartet wird.
JP Morgan: Kaufgelegenheit
JP Morgan ist „strukturell optimistisch“ bezüglich Gold und Silber und sieht die jüngste Konsolidierung laut einem aktuellen Bericht als Kaufgelegenheit. Für 2025 prognostiziert das Institut einen Goldpreis von 2.600 US-Dollar pro Unze und einen Silberpreis von 34 US-Dollar.
Goldman Sachs: Solide Nachfrage
Goldman Sachs prognostiziert einen Goldpreis-Anstieg auf 2.700 US-Dollar pro Unze bis zum Jahresende, getrieben durch eine starke Nachfrage von Zentralbanken und asiatischen Ländern. Diese Nachfrage könne Gold helfen, gegen Aktienmarktverluste und Sorgen über die US-Schuldenlast abzusichern. Interessant sind auch folgende Aussagen von Goldman Sachs Research: Gold biete effektiven Schutz gegen hohe Inflation und geopolitische Unsicherheiten. Ein unerwarteter Inflationsanstieg von 1 Prozentpunkt führe im Durchschnitt zu einem realen Renditegewinn von 7 Prozent-Punkten für Gold, während Aktien und Anleihen Verluste verzeichneten. Gold sei besonders in Phasen extremer Inflation und Versorgungsschocks von Vorteil, die das Vertrauen in Zentralbanken erschüttern. In historischen inflationären Phasen habe Gold stets besser abgeschnitten als Aktien und Anleihen.
ABN Amro: Pessimistische Prognose
Demgegenüber ist man bei der niederländischen ABN Amro mit der Gold-Prognose pessimistisch. Denn die Analysten gehen laut einem Report des Hauses davon aus, dass der Goldpreis bis Jahresende auf etwa 2.000 US-Dollar zurückkommt. Die Argumente: Der jüngste Preisanstieg, der im Mai 2024 ein Rekordhoch erreichte, habe an Dynamik verloren. Man erwartet, dass eine mögliche Lockerung der Geldpolitik durch die Fed und die EZB bereits weitgehend im Markt eingepreist ist. Deshalb erwartet man von dieser Seite keine weiteren Preissteigerungen. Trotz gestiegener US-Realzinsen und eines stärkeren US-Dollars habe Gold in diesem Jahr zugelegt, was untypisch sei. Darüber hinaus gebe es keinen Hinweis auf physische Engpässe auf dem Goldmarkt. Die Prämien für Goldmünzen seien niedrig und deuten auf ein ausreichendes Angebot hin. Während die ETF-Bestände abgenommen hätten, seien spekulative Positionen auf dem Futures-Markt gestiegen. Zentralbankkäufe und ein positiver technischer Trend hätten die Preise unterstützt.
Die unterschiedlichen Prognosen zeigen deutlich, wie umstritten die zukünftige Entwicklung des Goldpreises ist. Während die amerikanischen Großbanken optimistisch sind, bleibt ABN Amro skeptisch. Für Anleger bleibt es spannend, wie sich der Goldpreis in den kommenden Monaten entwickeln wird.
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