Goldman Sachs hebt Goldpreisprognose an: Geheime Käufer treiben den Markt
Die jüngste Analyse von Goldman Sachs hat eine deutliche Aufwärtskorrektur der Goldpreisprognosen für Anfang 2025 ergeben. Trotz eines bereits beeindruckenden Anstiegs von 29 % im letzten Jahr und 47 % seit 2022, erreichte der Goldpreis am vergangenen Donnerstag einen neuen Höchststand von 2.685 $/toz. Die Analysten von Goldman Sachs gehen nun davon aus, dass der Goldpreis Anfang 2025 auf 2.900 $/toz steigen könnte, anstatt der zuvor prognostizierten 2.700 $/toz.
Gründe für die optimistische Prognose
Goldman Sachs nennt zwei Hauptgründe für diese optimistische Prognose. Zum einen erwarten die Ökonomen des Unternehmens einen schnelleren Rückgang der kurzfristigen Zinssätze sowohl im Westen als auch in China. Dies könnte zu einer verstärkten Nachfrage nach physischem Gold führen, da Anleger nach sicheren Häfen suchen. Zum anderen treiben die Käufe der Zentralbanken der Schwellenländer auf dem Londoner Freiverkehrsmarkt (OTC-Markt) die Rallye seit 2022 weiter an. Diese strukturellen Käufe werden voraussichtlich auf hohem Niveau bleiben.
Einfluss der Zentralbanken
Die Analysten von Goldman Sachs schätzen, dass etwa zwei Drittel des erwarteten Preisanstiegs auf die mäßigen, aber dennoch beträchtlichen Käufe der Zentralbanken zurückzuführen sind. Der restliche Anstieg wird durch die allmählich steigenden Zuflüsse in börsengehandelte Fonds (ETFs) nach den erwarteten Zinssenkungen der US-Notenbank (Fed) erklärt. Diese Entwicklungen unterstreichen die Bedeutung der Zentralbanken als treibende Kraft hinter der Goldpreisrallye.
Geheime Käufer auf dem Markt
Ein weiterer interessanter Aspekt der Analyse ist die Rolle der sogenannten „heimlichen Käufer“. Diese Akteure haben den Goldmarkt seit 2022 erheblich beeinflusst und die Preise in die Höhe getrieben, trotz steigender Zinsen, die normalerweise niedrigere Preise zur Folge hätten. Diese geheimen Käufer haben das Verhältnis zwischen Goldpreis und Zinssätzen in absoluten Werten neu definiert.
Chinas Rolle im Goldmarkt
Besonders bemerkenswert ist die Rolle der chinesischen Zentralbank (PBoC), die seit November 2022 in 18 aufeinanderfolgenden Monaten Gold gekauft hat. Die Schätzungen von Goldman Sachs zur institutionellen Goldnachfrage Chinas auf dem Londoner OTC-Markt stimmen mit den Berichten der PBoC überein, sind jedoch tendenziell höher und länger anhaltend. Diese Käufe haben einen erheblichen Einfluss auf den globalen Goldmarkt.
Fazit und Ausblick
Goldman Sachs bekräftigt seine positive Haltung gegenüber Gold als Anlageform. Niedrigere globale Zinssätze, eine strukturell höhere Zentralbanknachfrage und die Absicherungsvorteile von Gold gegenüber geopolitischen Schocks sind die Hauptgründe für diese optimistische Prognose. Allerdings gibt es auch potenzielle Risiken, die das Basisszenario eines erheblichen zusätzlichen Aufwärtspotenzials für den Goldpreis abschwächen könnten. Dazu gehören eine mögliche Abschwächung der Zentralbanknachfrage, geringere Zuflüsse in ETFs oder ein Rückgang der Einzelhandelsnachfrage in China.
Insgesamt bleibt Gold eine attraktive Anlageform, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und geopolitischer Spannungen. Anleger sollten jedoch die Entwicklungen auf dem Markt genau beobachten, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
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