Gesetzliche Rente oft zu wenig: Auch Ex-Banker kämpft mit finanziellen Engpässen
Zum 1. Juli steigen die Renten für rund 21 Millionen Menschen um 4,57 Prozent. Doch für viele reicht die Rente trotzdem nicht aus. Selbst ein deutscher Ex-Banker kommt mit seiner Rente kaum über die Runden.
Rentenanpassung: Ein Tropfen auf dem heißen Stein
Gelsenkirchen - Zum 1. Juli steigen die Renten um 4,57 Prozent an. Zum ersten Mal werden die Renten für die rund 21 Millionen Rentner in Ost- und Westdeutschland dabei um den gleichen Prozentsatz erhöht. Somit beträgt eine Rente von vormals 1.000 Euro nun 1.045,70 Euro. Im Durchschnitt liegt die aktuelle Rente in Deutschland bei etwa 1.500 Euro für Rentner im Monat, während Frauen im Schnitt weniger erhalten.
Männer erhalten im Durchschnitt 1.645 Euro, immer noch deutlich mehr als Frauen, die im Durchschnitt nur 1.299 Euro monatlich beziehen, geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht hervor. Gestiegene Mieten, Lebenshaltungskosten, Lebensmittelpreise belasten Rentner in Deutschland zunehmend. 4,57 Prozent sind daher für viele ein Tropfen auf dem heißen Stein, die ihre Ausgaben nicht mehr decken können.
Geldsorgen trotz Banker-Karriere: „Mit gesetzlicher Rente könnte ich mir einen Strick drehen“
Nicht nur der deutsche Durchschnittsbürger kämpft mit der Rente, in einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen, der aktuell von deutschen Medien neu aufgegriffen wird, spricht ein Ex-Banker darüber, dass die gesetzliche Rente in Deutschland viel zu niedrig sei. Meinolf Schwens blickt auf eine Karriere im Bankenwesen und als Berater zurück, teilt seine Zeit zwischen einem Haus in Frankreich und Gelsenkirchen auf, fährt zusammen mit seiner Frau zwei Autos und bezieht vier Renten - trotzdem plagen ihn Geldsorgen. „Wenn ich nur meine gesetzliche Rente mit den 1.600 bis 1.700 Euro hätte, könnte ich mir einen Strick drehen“, sagt er der FAZ. Er könne seinen Lebensstil nur dank seiner insgesamt vier Renten aufrechterhalten, denn seine französische Frau bezieht keine Rente.
Schwens bezieht neben der gesetzlichen noch die Rente des Versicherungsvereins des Bankgewerbes, die interne Rente der Dresdner Bank und eine Rente von der Luxemburger Rentenversicherung, wo er zwischenzeitlich gearbeitet hat.
Die finanziellen Herausforderungen eines Ex-Bankers
Das Leben, das er mit seiner Frau in Gelsenkirchen führt, fällt dabei bodenständig aus. Im Jahr zahlt er 9.000 Euro Miete und Nebenkosten für die Wohnung, das abbezahlte Haus in Frankreich kostet ihn 5.500 Euro. 12.000 Euro plant er für Lebenshaltungskosten ein und 5.000 Euro für Versicherungen. „Es ist wunderbar, wenn man ein Ferienhaus im Ausland hat. Aber davon, was das bedeutet, macht man sich keinen Begriff“, so Schwens zur FAZ in Hinblick auf die Ausgaben eines Zweitwohnsitzes und die Grundsteuer.
Arbeiten trotz Rente - wenn das Geld nicht reicht...
Mit 62 Jahren bekommt er einen Job in der Verwaltungsleitung eines gemeinnützigen Vereins, den er auch nach dem Rentenantritt noch ausübt. Insgesamt stünden ihm mit Renten und dem Lohn aus dem gemeinnützigen Verein rund 60.000 Euro im Jahr zur Verfügung. Ohne den Job müsste er die Wohnung in Gelsenkirchen auflassen und nach Frankreich ziehen.
Arbeiten, obwohl man längst Rente bezieht - Schwens steht nicht alleine da. 15 Prozent der 65- bis 69-jährigen, 13 Prozent der 70- bis 74-Jährigen und 2 Prozent der noch älteren Rentner gingen laut dem Institut für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung in 2022 einer bezahlten Arbeit neben der Rente nach.
Frühzeitige Vorsorge als Schlüssel
Um Versorgungslücken im Ruhestand zu vermeiden, ist es ratsam, frühzeitig einen Spar- und Anlageplan zu entwickeln. So lassen sich finanzielle Engpässe gezielt ausgleichen. Denn selbst nach vielen Jahren harter Arbeit, reicht die gesetzliche Rente bei vielen Deutschen im Alter nicht aus, um denselben Lebensstandard weiterzuführen.
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