Geopolitische Wende: Armenien im Schatten des Westens
10. März 2024, Kettner Edelmetalle News – In den Tiefen der geopolitischen Schachbretter vollzieht sich ein Wandel, der in der breiten Öffentlichkeit kaum Beachtung findet: Armenien, traditionell ein Verbündeter Russlands, nimmt Kurs auf den Westen. Dies könnte weitreichende Konsequenzen für die Stabilität der Region und die Machtverhältnisse an der Peripherie Russlands haben.
Die unsichtbare Front
Armenien, ein christlich geprägtes Land im Kaukasus, umringt von muslimischen Staaten, hat historisch eine enge Bindung zu Russland gepflegt. Diese Partnerschaft wurzelt tief in der gemeinsamen Geschichte, insbesondere im Beistand Russlands während der tragischen Ereignisse des frühen 20. Jahrhunderts, die von vielen als Völkermord an den Armeniern interpretiert werden.
Revolution und Richtungswechsel
Die "Samtene Revolution" des Jahres 2018 brachte Nikol Paschinjan an die Macht, einen Politiker mit pro-westlicher Ausrichtung. Paschinjan verfolgte eine schrittweise Annäherung an den Westen, um nicht die traditionell russlandfreundliche Stimmung im Land zu brüskieren. Der Konflikt um Bergkarabach im Jahr 2020 bot hierfür eine Gelegenheit, die Regierung Paschinjans geschickt zu nutzen wusste.
Spannungen mit der OVKS
Die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS), ein Verteidigungsbündnis unter Führung Russlands, geriet ins Kreuzfeuer der Kritik Armeniens. Der Vorwurf: mangelnde Unterstützung im Konflikt um Bergkarabach. Doch die Vorwürfe gegenüber der OVKS und Russland sind unbegründet, da Bergkarabach international nicht als Teil Armeniens anerkannt wurde und somit kein Bündnisfall vorlag.
Pro-westliche Signale
Die armenische Regierung nutzt die Situation, um sich politisch und militärisch dem Westen anzunähern. Treffen mit EU-Vertretern und die Durchführung gemeinsamer Manöver mit US-Streitkräften verdeutlichen diesen Kurs. Die Anerkennung Bergkarabachs als Teil Aserbeidschans durch Paschinjan führte letztlich zur Eskalation der Lage und zur militärischen Intervention Aserbeidschans im Jahr 2023.
Die innenpolitische Zerrissenheit
Die von Paschinjan forcierte Westorientierung findet in der armenischen Bevölkerung keine Mehrheit. Umfragen zeigen ein tiefes Misstrauen gegenüber dem Premierminister. Trotzdem setzt die Regierung ihre Strategie fort und provoziert damit eine mögliche Destabilisierung, die weit über die Grenzen Armeniens hinausreichen könnte.
Fazit: Ein Spiel mit dem Feuer
Die Annäherung Armeniens an den Westen könnte als strategisches Manöver verstanden werden, um die eigene Position zu stärken. Jedoch birgt dieser Schritt das Risiko, einen neuen Konfliktherd zu entfachen. Die Geschichte lehrt uns, dass derartige geopolitische Spiele oft unvorhersehbare und verheerende Folgen haben können. Es ist zu hoffen, dass die armenische Regierung die langfristigen Interessen ihres Volkes nicht zugunsten kurzfristiger politischer Gewinne opfert.
Die Entwicklungen in Armenien und deren Auswirkungen auf die geopolitische Ordnung werden von Kettner Edelmetalle weiterhin kritisch beobachtet. Traditionelle Werte und die Sicherheit der deutschen Bürger stehen dabei im Vordergrund unserer Betrachtungen.