Generalinspekteur warnt vor massiver russischer Aufrüstung: "Deutschland ist nicht ausreichend vorbereitet"
Die zunehmende militärische Stärke Russlands und die mangelnde Bereitschaft der Bundeswehr, sich einem möglichen Verteidigungskrieg zu stellen, sorgen für Unbehagen. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, äußerte seine Bedenken in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Die Bundeswehr ist "noch nicht ausreichend aufgestellt"
Breuer betonte, dass die Bundeswehr trotz beschleunigter Abläufe "noch nicht ausreichend aufgestellt" sei für die Landes- und Bündnisverteidigung. Es gebe "Strukturen, die schnelle und zielgerichtete Entscheidungen fast unmöglich machen", so der Generalinspekteur. Die Bundeswehr, die jahrelang auf internationales Krisenmanagement ausgerichtet war, ist nun mit der Herausforderung konfrontiert, sich auf die Bündnis- und Landesverteidigung zu konzentrieren. Die Maßnahmen zur Verbesserung der Situation könnten sich jedoch nicht sofort auswirken.
Die wachsende Bedeutung von Drohnen
Der Krieg in der Ukraine zeigt die zunehmende Relevanz von Drohnen in allen Bereichen, "von Aufklärung bis Wirkung". Breuer betonte, dass Panzer "nicht im Regal stehen und man sie nicht in einer Woche produziert".
Die Bedrohung durch Russland
Die aktuelle Aufrüstung Russlands und die Positionierung von Präsident Wladimir Putin bereiten Breuer Sorgen. "Es sollte uns allen Sorge machen", warnte er. Es sei an der Zeit, sich bewusst zu machen, wie Deutschland mit dieser anhaltenden Bedrohung umgehen kann. Es gibt kein Zurück in die Zeit vor der russischen Großinvasion in der Ukraine. "Wir müssen uns zunächst an den Gedanken gewöhnen, dass wir vielleicht einmal einen Verteidigungskrieg führen müssen und nicht mehr die Wahl haben, ob wir uns an einem Einsatz weit weg beteiligen wollen."
Die Fähigkeit der Bundeswehr zur Verteidigung
Auf die Frage, ob die Bundeswehr einem möglichen russischen Angriff auf die NATO gewachsen sei, antwortete Breuer entschlossen: "Ja. Punkt. Wir haben keine Alternative. Wir können uns verteidigen, und wir werden uns verteidigen." Es bleibt abzuwarten, ob diese Aussage der Realität standhalten kann, angesichts der offensichtlichen Mängel in der Vorbereitung und Struktur der Bundeswehr.
Die Aussagen des Generalinspekteurs werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit einer stärkeren militärischen Bereitschaft und der Überprüfung bestehender Strukturen. Es bleibt zu hoffen, dass die Bundesregierung diese Warnungen ernst nimmt und die notwendigen Maßnahmen ergreift.
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