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02.10.2024
15:07 Uhr

Gashahn wird zugedreht: Ab Januar kein Ukraine-Transit mehr für die EU

Gashahn wird zugedreht: Ab Januar kein Ukraine-Transit mehr für die EU

Die Gasversorgung Europas steht vor einer neuen Herausforderung. Ab Januar 2025 wird kein russisches Erdgas mehr über die Ukraine in die Europäische Union fließen. Der Vertrag zwischen Gazprom und Naftogaz, der bisher den Gastransit über die Ukraine sicherte, läuft am 31. Dezember 2024 aus und wird nach aktuellem Stand nicht verlängert.

Verknappung der Gasversorgung

Diese Entwicklung könnte erhebliche Auswirkungen auf die Gasversorgung in mehreren EU-Staaten haben. Jake Horslen, LNG-Analyst beim Beratungshaus Energy Aspects, warnte kürzlich vor einer Verknappung der europäischen Gasbilanz im kommenden Winter. Durch den Wegfall des Ukraine-Transits verliert Europa pro Quartal mehrere Milliarden Kubikmeter Gas. Im zweiten Quartal 2024 flossen noch mehr als 4,1 Milliarden Kubikmeter über diese Route, die damit der zweitgrößte russische Gasfluss in die EU war.

Steigende Gaspreise erwartet

Mit dem Ende des Ukraine-Transits rechnen Experten mit einem Anstieg des Börsengaspreises, auch TTF-Day-Ahead-Preis genannt. Energy Aspects prognostiziert für die kalten Monate einen durchschnittlichen Preis von 40 Euro pro Megawattstunde. Aktuell liegt der Preis bereits bei 38,59 Euro (Stand: 1. Oktober 2024). Besonders ein harter Winter könnte den Bedarf und damit die Preise weiter in die Höhe treiben. Ein milder Winter hingegen könnte dämpfend wirken.

Geopolitische Risiken und Alternativen

Der Gasmarkt ist zudem von geopolitischen Risiken geprägt, die schwer einzuschätzen sind. Horslen betonte jedoch, dass ein Preisanstieg wie im Jahr 2022, als die Preise Spitzenwerte von über 300 Euro pro Megawattstunde erreichten, nicht zu erwarten sei.

Derzeit gibt es noch drei aktive Gastransitrouten von Russland nach Europa. Die größte Menge Gas kommt in Form von Flüssiggas (LNG) an, gefolgt von der TurkStream-Leitung. Die Nord Stream und Yamal-Leitungen sind seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine und den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines nicht mehr in Betrieb. Neben Russland bieten auch Norwegen, die USA, Algerien, Großbritannien und Aserbaidschan Gaslieferungen nach Europa an.

Österreich besonders betroffen

Österreich ist besonders stark von russischen Gaslieferungen abhängig. Im Juli 2024 lag der Anteil an Russland-Gas bei 83 Prozent der Gesamtimportmenge. Wolfgang Urbantschitsch, Vorsitzender der österreichischen Strom- und Gas-Regulierungsbehörde E-Control, äußerte die Befürchtung, dass ab Januar 2025 kein Gas mehr über die Ukraine und die Slowakei nach Österreich fließen wird. Die nationalen Gasanbieter stehen nun in der Pflicht, ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen.

Johannes Mayer, Chefökonom bei E-Control, zeigte sich jedoch optimistisch für den Winter 2025/26, sofern die Gasspeicher zu Winterbeginn voll sind. Aktuell sind die österreichischen Gasspeicher zu 93 Prozent gefüllt, und auch die LNG-Kapazitäten in Europa seien auf einem guten Stand.

Deutschlands Gasversorgung gesichert?

Auch Deutschlands Gasversorgung scheint für diesen Winter gesichert zu sein. Die deutschen Gasspeicher sind zu 96 Prozent gefüllt. Trotz kühlerer Temperaturen und dem Einsatz der Heizungen in einigen Haushalten ist der Gasverbrauch noch moderat. Besonders der Verbrauch der Industrie liegt deutlich unter dem Durchschnittsverbrauch der Jahre 2018 bis 2021, was auch auf die fortlaufende Deindustrialisierung des Standorts Deutschland zurückzuführen ist.

Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Gasversorgung in Europa entwickelt und ob alternative Lieferquellen ausreichend sind, um den Wegfall des Ukraine-Transits zu kompensieren.

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