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30.09.2024
05:59 Uhr

Flucht ins Ausland? Jedes vierte Start-Up würde nicht mehr in Deutschland gründen

Flucht ins Ausland? Jedes vierte Start-Up würde nicht mehr in Deutschland gründen

Die jüngsten Erhebungen des Bundesverbands Deutsche Startups zeichnen ein alarmierendes Bild für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Eine Studie, die in München vorgestellt wurde, zeigt, dass fast drei Viertel der Start-ups in den kommenden zwölf Monaten externes Kapital aufnehmen wollen. Dies entspricht einem Anstieg von 4,6 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Doch der Zugang zu Finanzierungen wird von den Gründern zunehmend kritisch gesehen.

Schlechter Zugang zu Finanzierungen

Nur knapp 30 Prozent der befragten Unternehmen bewerten den Zugang zu Kapital und Investitionen in Deutschland als gut. Dies stellt einen Rückgang von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr und sogar sieben Prozentpunkten im Vergleich zu vor zwei Jahren dar. Der Kapitalbedarf ist ebenfalls gestiegen: Während im vergangenen Jahr noch 41 Prozent der Unternehmen mit weniger als einer halben Million Euro auskamen, sind es nun nur noch gut 30 Prozent.

Positive Zukunftserwartungen trotz Schwierigkeiten

Trotz dieser Herausforderungen blicken die deutschen Start-ups optimistisch in die Zukunft. Fast 80 Prozent der Befragten erwarten bis Ende des kommenden Jahres eine Verbesserung ihrer Geschäftslage. Insgesamt wird das Ökosystem für Start-ups in Deutschland von 61 Prozent der Befragten positiv bewertet, was einem Anstieg von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders die Nähe zu Universitäten wird als Vorteil hervorgehoben.

Abwanderung ins Ausland: Ein besorgniserregender Trend

Ein besonders besorgniserregender Trend ist die zunehmende Bereitschaft der Gründer, ihre Unternehmen im Ausland zu gründen. Fast 27 Prozent der Befragten gaben an, dass sie beim nächsten Mal nicht mehr in Deutschland, sondern im Ausland gründen würden. Dies stellt einen Anstieg von fast zehn Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr dar.

Rückgang der Beschäftigung

Der Start-up-Monitor verzeichnet zudem einen Rückgang der durchschnittlichen Beschäftigtenzahl von 18,9 auf 16,7 Personen pro Unternehmen. Dies ist überraschend, da nur gut 14 Prozent der Unternehmen in den vergangenen Monaten Mitarbeiter entlassen mussten, während fast 57 Prozent neue Mitarbeiter eingestellt haben. Der Verband erklärt diesen Rückgang mit größeren Entlassungen bei größeren Betrieben und einer möglichen Verschiebung der Grundgesamtheit der Unternehmen im Vergleich zu früheren Erhebungen.

Fazit

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland für Start-ups zunehmend an Attraktivität verliert. Der schlechte Zugang zu Finanzierungen und die steigende Bereitschaft, ins Ausland abzuwandern, sind alarmierende Zeichen. Es ist dringend notwendig, dass die deutsche Politik Maßnahmen ergreift, um den Standort wieder attraktiver zu machen. Andernfalls droht eine Abwanderung von Innovation und Unternehmertum ins Ausland, was langfristig negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben könnte.

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