EZB-Präsidentin warnt: Europas Sozialsystem durch Wachstumsschwäche massiv gefährdet
In einer alarmierenden Rede hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor den dramatischen Folgen der anhaltenden Wachstumsschwäche in Europa gewarnt. Der Kontinent könnte sich sein großzügiges Sozialsystem, die notwendigen Verteidigungsausgaben und den Klimaschutz schon bald nicht mehr leisten.
Düstere Prognosen für Europas Wirtschaft
Die wirtschaftliche Lage in Europa verschlechtert sich zusehends. Der Internationale Währungsfonds prognostiziere für die kommenden Jahre ein durchschnittliches Wachstum von lediglich 1,45 Prozent - deutlich weniger als die erwarteten 2,29 Prozent in den USA. Diese Entwicklung könnte fatale Folgen haben: Sinkende Steuereinnahmen bei gleichzeitig steigender Staatsverschuldung würden den finanziellen Spielraum für Sozialausgaben drastisch einschränken.
Geopolitische Spannungen verschärfen die Situation
Die angespannte weltpolitische Lage, insbesondere nach der Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten, könnte die Situation weiter verschärfen. Lagarde warnt eindringlich vor der Entstehung rivalisierender Handelsblöcke. Europa sei mit seinem hohen Außenhandelsanteil von über 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts besonders verwundbar für handelspolitische Verwerfungen.
Technologischer Rückstand als Achillesferse
Besonders besorgniserregend ist Europas schwache Position im Technologiesektor:
- Nur 4 der 50 weltweit führenden Technologieunternehmen stammen aus Europa
- Erheblicher Rückstand bei Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz
- Fokus liegt weiterhin auf Technologien des vergangenen Jahrhunderts
Dringender Handlungsbedarf für die EU
Die EU müsse sich nach Lagardes Ansicht als einheitlicher Wirtschaftsraum mit gemeinsamen Interessen neu definieren. Die Vorstellung von einem losen Verbund unabhängiger Volkswirtschaften sei in der heutigen Zeit überholt.
"Wir müssen uns schnell an ein verändertes geopolitisches Umfeld anpassen und verlorenen Boden bei Wettbewerbsfähigkeit und Innovation aufholen", mahnt Lagarde.
Auch Bundesbank-Präsident Joachim Nagel teilt diese Einschätzung. Er warnt vor einer drohenden "geoökonomischen Fragmentierung" und fordert verstärkte Bemühungen zur Wiederherstellung von Kooperation und Freihandel.
Lösungsansätze für die Zukunft
Um diese Herausforderungen zu meistern, seien mutige wirtschaftspolitische Entscheidungen und verstärkte Investitionen in Schlüsselbereiche wie Verteidigung und klimafreundliche Technologien unerlässlich. Der ehemalige EZB-Präsident Mario Draghi hatte bereits im September in einem Bericht auf die dringende Notwendigkeit verstärkter Investitionen zur Steigerung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit hingewiesen.
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