Ex-Trigema-Chef Grupp über wahre Reichtümer und gesellschaftliche Verantwortung
In der jüngsten Ausgabe der ARD-Talkshow „Hart aber fair“ stand die Ungleichheit der Vermögensverteilung im Fokus. Der ehemalige Trigema-Chef Wolfgang Grupp, bekannt für seine unverblümte Art, nahm dazu Stellung und sorgte für hitzige Diskussionen.
Wer ist wirklich reich?
Moderator Louis Klamroth eröffnete die Sendung mit der provokanten Frage: „Können wir uns die Reichen noch leisten?“ Wolfgang Grupp, der das Familienunternehmen Trigema in den 70er Jahren übernahm und im Januar 2024 die Leitung an seine Familie übergab, war einer der Gäste. Angesprochen auf sein eigenes Vermögen, das auf mindestens 100 Millionen Euro geschätzt wird, antwortete Grupp: „Ich verstehe mich als nicht arm.“ Für ihn sei jemand reich, der zufrieden mit dem ist, was er hat.
Ungleichheit als gerechtfertigt?
Die Diskussion drehte sich schnell um die ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland. Laut einer Statistik der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) besitzt das reichste Prozent der Bevölkerung rund 18 Prozent des gesamten Vermögens – so viel wie die ärmsten 75 Prozent zusammen. Doch Grupp zeigte sich unbeeindruckt: „Ob mich das stört oder nicht – ich kann sowieso nichts ändern.“ Für ihn sei die ungleiche Verteilung gerechtfertigt, da sie auf erbrachten Leistungen basiere.
Ruf nach Verantwortung und Haftung
Grupp nutzte die Plattform, um seine Forderungen nach mehr Verantwortung und Haftung zu unterstreichen. Er kritisierte, dass er als persönlich haftender Unternehmer die gleiche Steuer zahle wie jemand, der nicht haftet. „Wir brauchen endlich mal wieder Verantwortung und Haftung zurück“, forderte er lautstark.
Kritik an Staatshilfen
Besonders emotional wurde Grupp, als das Thema auf Staatshilfen und Insolvenzen kam. Er verurteilte scharf, dass Unternehmen Staatshilfen in Anspruch nehmen und dann insolvent gehen. „Dass ich als persönlich haftender Unternehmer die gleiche Steuer zahle wie jeder, der nicht haftet…“, setzte er an und beendete den Satz nicht, weil sich seine Stimme überschlug.
Steuertricks und politische Verantwortung
Zum Abschluss der Sendung richtete Grupp seine Kritik an die Politik. Er bezeichnete Steuerzahler als „blöd“, wenn sie die bestehenden Schlupflöcher nicht nutzen würden. Für ihn sei es die Aufgabe der Politik, diese Schlupflöcher zu schließen und ein gerechteres Steuersystem zu schaffen.
Die Aussagen des ehemaligen Trigema-Chefs haben erneut eine Debatte über die Verteilung von Vermögen und die Verantwortung von Unternehmern in Deutschland entfacht. Es bleibt abzuwarten, ob seine Worte zu konkreten politischen Maßnahmen führen werden.
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