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20.09.2024
07:22 Uhr

Europas Autobauer schlagen Alarm: Elektro-Wende vor dem Scheitern?

Europas Autobauer schlagen Alarm: Elektro-Wende vor dem Scheitern?

Die europäische Automobilindustrie steht vor einer existenziellen Krise. Der Lobbyverband ACEA hat angesichts der stark rückläufigen Verkaufszahlen von Elektroautos die fristgerechte Elektrifizierung der Autoindustrie für nicht machbar erklärt. Die Forderung nach einer Lockerung der CO2-Vorgaben wird laut, um die drohende Krise abzuwenden.

Einbruch bei E-Auto-Verkäufen

Die Verkaufszahlen von Elektroautos zeigen derzeit nur eine Richtung: abwärts. Im August sind die Neuwagen-Verkäufe laut ACEA im Vergleich zum Vorjahr um 18,3 Prozent gesunken. Besonders dramatisch ist der Rückgang bei Elektroautos, deren Nachfrage um 44 Prozent eingebrochen ist. In Deutschland stürzten die Neuzulassungen von Elektroautos sogar um fast 70 Prozent ab, während in Frankreich ein Minus von etwa 33 Prozent verzeichnet wurde.

Strenge CO2-Vorgaben als Bedrohung

Ab 2025 treten in der EU neue Grenzwerte für den CO2-Ausstoß in Kraft. Die Flotten dürfen dann im Durchschnitt nur noch 93,6 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Die Autohersteller stehen vor der Herausforderung, diese strengen Vorgaben einzuhalten, um Milliardenstrafen zu vermeiden oder die Produktion von Verbrennerautos drastisch zu drosseln. ACEA fordert daher eine Verschiebung der neuen CO2-Grenzwerte um zwei Jahre, um der Branche Zeit zu geben, sich anzupassen.

Fehlende Rahmenbedingungen

Der Lobbyverband ACEA sieht die Schuld für die Krise nicht bei der Industrie selbst, sondern bei den fehlenden Rahmenbedingungen. Es mangele an Ladeinfrastruktur, bezahlbaren Strompreisen, Kauf- und Steueranreizen sowie einer gesicherten Lieferkette für Batterien und Rohstoffe. Auch das Wirtschaftswachstum und das Vertrauen der Kunden in die Technik hätten sich nicht ausreichend entwickelt.

Stimmen der Branche

Während ACEA die Krise heraufbeschwört, gibt es auch optimistischere Stimmen in der Branche. Stellantis-Chef Carlos Tavares hält es für "surreal", die Regeln jetzt zu ändern. Stellantis habe massiv in den Aufbau von E-Auto-Kapazitäten investiert und sei bereit für den Wettlauf. Der Konzern hat bereits schmerzhafte Einschnitte hinter sich, darunter die Reduzierung der Belegschaft um 20.000 Stellen seit 2021.

Forderung nach politischer Unterstützung

Die europäischen Autobauer fordern dringende Maßnahmen seitens der EU-Kommission, um die strengen Klimaziele abzuschwächen und so die Existenzkrise der Branche abzuwenden. Millionen Jobs stehen auf dem Spiel, sollten die neuen CO2-Grenzwerte nicht verschoben werden. Die Branche erwartet von der Politik mehr Zeit und Unterstützung, um die Elektro-Wende erfolgreich zu meistern.

Fazit

Die Zukunft der europäischen Automobilindustrie hängt am seidenen Faden. Die Forderungen nach einer Lockerung der CO2-Vorgaben und einer besseren Unterstützung durch die Politik werden lauter. Ob die Elektro-Wende jedoch noch rechtzeitig gelingt, bleibt ungewiss. Klar ist nur, dass die kommenden Monate entscheidend sein werden für die Zukunft einer der wichtigsten Industrien Europas.

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