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21.05.2024
11:23 Uhr

EU-Gesetzgebung zur Künstlichen Intelligenz: Ein Schritt in die richtige Richtung oder ein Hemmschuh für Innovation?

EU-Gesetzgebung zur Künstlichen Intelligenz: Ein Schritt in die richtige Richtung oder ein Hemmschuh für Innovation?

Die Europäische Union hat einen bedeutenden Schritt in der Regulierung der Künstlichen Intelligenz (KI) unternommen. Der Rat der 27 EU-Mitgliedstaaten hat ein Gesetz verabschiedet, das die Nutzung von KI-Technologien regeln soll. Dieses Gesetz, welches erst ab Frühjahr 2026 greifen wird, zielt darauf ab, die Anwendung von KI in der EU sicherer und transparenter zu gestalten und dabei gleichzeitig die Grundwerte der EU zu wahren.

Transparenz und Überwachung als Kernpunkte der neuen KI-Regulierung

Die Neuregelung verlangt von Entwicklern, KI-generierte Inhalte zu kennzeichnen, um Täuschungen zu vermeiden. KI-Systeme müssen zudem menschlich überwacht werden und dürfen nicht ausschließlich von anderen Technologien gesteuert sein. Dies soll gewährleisten, dass KI-Anwendungen nachvollziehbar, nicht diskriminierend und umweltfreundlich sind. Besonders risikoreiche Systeme, die in sensiblen Bereichen wie kritischen Infrastrukturen oder im Gesundheitswesen eingesetzt werden, müssen strengeren Anforderungen genügen.

Verbotene Anwendungen und die Gefahr der Überalterung

KI-Anwendungen, die als unvereinbar mit EU-Werten gelten, wie das in China praktizierte "Social Scoring", sind gänzlich untersagt. Auch die Gesichtserkennung im öffentlichen Raum wird stark eingeschränkt, mit Ausnahmen für die Verfolgung schwerer Straftaten durch Polizei und Sicherheitsbehörden. Kritiker befürchten jedoch, dass die EU-Vorgaben aufgrund der schnellen Entwicklung der KI-Technologie in zwei Jahren bereits veraltet sein könnten.

Deutschland und KI - Zwischen Innovationsfreundlichkeit und Regulierung

Die Bundesregierung hat sich dafür stark gemacht, dass allgemeine KI-Anwendungen, wie der Chatbot ChatGPT, nicht als Hochrisiko eingestuft werden. Bundesdigitalminister Volker Wissing betonte die Notwendigkeit, KI-Technologien "in den eigenen Händen" zu behalten und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Er erkennt an, dass der Gesetzgeber bei der schnellen Entwicklung der KI kontinuierlich gefordert ist und fordert Mut zum "kontinuierlichen Nachsteuern".

Die Position von Amnesty International und die Sorgen um den Datenschutz

Amnesty International und einige Europaabgeordnete haben Bedenken geäußert, insbesondere hinsichtlich der Anwendung von Gesichtserkennung und anderen umstrittenen Technologien gegenüber Migranten und Schutzsuchenden. Sie fordern strengere Regelungen für das polizeiliche Identifizieren von Menschen in Echtzeit.

Sanktionen bei Verstößen gegen das KI-Gesetz

Bei Nichteinhaltung der neuen Vorschriften drohen Unternehmen Sanktionen in Form von Geldstrafen. Privatpersonen haben die Möglichkeit, Verstöße bei nationalen Behörden zu melden, die dann Überwachungsverfahren einleiten und Strafen verhängen können.

Fazit

Während die EU mit dieser Gesetzgebung versucht, einen verantwortungsvollen Rahmen für den Einsatz von KI zu schaffen, bleibt abzuwarten, wie effektiv diese Regeln in der Praxis sein werden und inwieweit sie die Innovationskraft der europäischen Wirtschaft beeinträchtigen könnten. Die kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der KI in unserer Gesellschaft und die Wahrung der traditionellen Werte und Freiheiten der Bürger müssen im Zentrum der weiteren Entwicklung stehen.

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