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06.12.2023
15:09 Uhr

Entwicklungshilfe: Ein verschwenderisches Milliardengeschäft?

Entwicklungshilfe: Ein verschwenderisches Milliardengeschäft?

In einem Gastbeitrag von Rainer Zitelmann wird die Frage aufgeworfen, ob die Milliarden, die Deutschland in die Entwicklungshilfe steckt, tatsächlich sinnvoll investiert sind. Die deutsche Bundesregierung gibt jährlich etwa 12 Milliarden Euro für Entwicklungshilfe aus, darunter etwa 315 Millionen Euro für den Bau von Bussen und Radwegen in Peru. Doch die Frage, die sich stellt, ist: Hat diese Hilfe wirklich einen positiven Effekt?

Die bittere Bilanz der Entwicklungshilfe

Frank Bremer, der sein Leben dem Kampf gegen Armut gewidmet hat und in über 30 Ländern in Afrika, Zentralasien, der Karibik und dem Indischen Ozean mit Entwicklungshilfe tätig war, zieht eine ernüchternde Bilanz. Nach mehr als 50 Jahren Engagement in der Entwicklungshilfe ist seine Aussage klar: Die vermeintlich begünstigten armen Bauern, die von den Projekten erreicht werden sollten, sind am Ende nicht weniger arm und wieder sich selbst überlassen. Stattdessen wurden viele Arbeitsplätze für entsandte Fachkräfte und ihre Betreuer in den Zentralen geschaffen.

Entwicklungshilfe: Nutzlos und kontraproduktiv?

Auch William Easterly, ein weltweit renommierter Professor für Ökonomie und Afrikastudien an der New York University, hält Entwicklungshilfe für weitgehend nutzlos, wenn nicht sogar kontraproduktiv. Ein Beispiel aus seinem Buch "Wir retten die Welt zu Tode": In zwei Jahrzehnten wurden in Tansania zwei Milliarden Dollar an Entwicklungshilfemitteln für den Straßenbau ausgegeben. Doch das Straßennetz ist nicht besser geworden.

Die Missbrauchsfälle der Entwicklungshilfe

Dambisa Moyo, eine in den USA lebende Sambierin, rechnet in ihrem Buch "Dead Aid" mit der Entwicklungshilfe ab. Eine Studie der Weltbank belegt, dass mehr als 85 Prozent der Fördergelder für andere Zwecke verwendet wurden als ursprünglich vorgesehen, oft umgeleitet in unproduktive Projekte. Ein Beispiel: Nigeria, ein wichtiges Empfängerland für Entwicklungshilfe, dessen Präsident sich kürzlich eine neue Jacht für über sechs Millionen Dollar genehmigte. Und erst vor kurzem bestätigte die 460 Mitglieder zählende Nationalversammlung des Landes einen Antrag, dass alle Abgeordneten jeweils einen neuen Geländewagen im Wert von etwa 150.000 Dollar erhalten sollen. Die Fahrzeuge würden ihnen helfen, ihre Arbeit besser zu erledigen, hieß es.

Deutsche Entwicklungshilfe: Kein nachhaltiger Effekt auf Wirtschaftswachstum

Die deutschen Ökonomen Axel Dreher und Sarah Langlotz von der Universität Heidelberg haben 2017 die Auswirkungen von Entwicklungshilfe auf 96 Empfängerländer in dem Zeitraum von 1974 bis 2009 untersucht. Ihr Ergebnis war, dass die bilaterale Hilfe das Wirtschaftswachstum nicht steigern kann. Sie konnten weder in der Gesamtstichprobe noch in ihren Unterstichproben eine Auswirkung der Entwicklungshilfe feststellen. Entwicklungshilfe hilft offenbar nicht dauerhaft bei der Bekämpfung der Armut.

Die Fortsetzung der fragwürdigen Politik

Unter der Überschrift „Hilfen für die Bekämpfung der Folgen des Klimawandels“ wird die Politik fortgesetzt. Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate haben auf der Klimakonferenz in Dubai verkündet, den "Katastrophenfonds für arme Länder" ankurbeln zu wollen. Dafür sollen insgesamt 200 Millionen Dollar bereitgestellt werden. Deutschland wird die Hälfte der Summe finanzieren. Es ist zu befürchten, dass – wie bei der Entwicklungshilfe – hohe Summen in die Taschen von korrupten Politikern fließen.

Die Frage, die sich hier stellt, ist: Wäre es nicht sinnvoller, dieses Geld in die Stärkung der deutschen Wirtschaft zu investieren, anstatt es in scheinbar nutzlose und oft missbrauchte Entwicklungshilfeprojekte zu stecken?

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