Ein arktischer Winter für Europa: Die Zeichen stehen auf Sturm
Es scheint, als stünde Europa und Nordamerika ein eisiger Winter bevor. Noch sind Prognosen ungenau, aber statistische Daten deuten auf einen kalten Winter hin, dessen Folgen bisher unbekannt sind.
Wetterphänomene und ihre Auswirkungen
Wetter und insbesondere Wind entstehen durch Gebiete unterschiedlichen Luftdrucks. Ähnlich wie Wasser von einem höheren Becken in ein tieferes fließt, ist Wind eine Ausgleichsbewegung zwischen einem Hochdruck- und einem Tiefdruckgebiet. Starke Winde wie der Jetstream und der Polarwirbel spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie trennen die arktische Kälte von der Wärme der mittleren Breiten und halten die polaren Luftmassen in Schach. Doch für den kommenden Winter zeichnet sich ein anderes Bild ab: Schwache Winde könnten die Kälte nicht bremsen und auf einen überdurchschnittlich kalten Winter hindeuten.
Der Polarwirbel und seine Funktion
Der Polarwirbel ist eine stratosphärische Polarzirkulation, eine Luftzirkulation in der unteren bis mittleren Atmosphäre über dem gesamten Nordpol. Er entsteht, wenn im Herbst weniger Sonnenstrahlung die Polregionen erreicht und diese beginnen, sich abzukühlen. Gleichzeitig bleibt die Atmosphäre weiter südlich – in Europa, Asien und Nordamerika – verhältnismäßig warm. Dieser Temperaturunterschied führt zur Bildung einer großen Tiefdruckzirkulation über der nördlichen Hemisphäre, dem Polarwirbel.
Die Auswirkungen der Erwärmung der Arktis
Klimaforscher behaupten, dass die Erwärmung der Arktis zu einer Zunahme heftiger Stürme führt. Doch angesichts der zugrunde liegenden Physik des Polarwirbels lässt sich dies bezweifeln: Je größer der Temperaturunterschied ist, desto größer ist der Druckunterschied und umso stärker ist die Bestrebung, diesen Unterschied auszugleichen. Sollte sich die Arktis also übermäßig erwärmen, wird der Polarwirbel im Allgemeinen schwächer.
Die Rolle des Jetstreams
Neben dem Polarwirbel gibt es eine weitere Luftströmung, die das Wetter auf der Nordhalbkugel prägt: der Jetstream. Dieser Höhenwind erreicht Geschwindigkeiten von mehreren hundert Kilometern pro Stunde und transportiert unter anderem nasse Luft vom Atlantik nach Mitteleuropa. Ein starker Polarwirbel kann den Jetstream stabilisieren, was die Trennung von Luftmassen verstärkt.
El Niño als Indikator für einen kalten Winter
Ein weiteres Anzeichen für einen kalten Winter könnte die aktuelle Ausprägung eines El Niño sein. Historische Daten zeigen, dass ein El Niño die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenbruchs des Polarwirbels in den ersten Wintermonaten erhöht. Solche Zusammenbrüche traten typischerweise im Dezember oder Januar auf und führten wenige Wochen später zu entsprechender Kälte.
Fazit
Zwar sind Vorhersagen über die Zukunft immer schwierig, doch die Anzeichen für einen kalten Winter verdichten sich. Besonders in Deutschland, dessen Energieversorgung im letzten Winter allein dank milder Temperaturen nicht zusammengebrochen ist, sollte dies zu denken geben. Die Politik sollte sich auf die bevorstehenden Herausforderungen vorbereiten und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
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