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27.11.2024
11:14 Uhr

Dramatischer Stellenabbau bei Thyssenkrupp: Deutschlands Stahlindustrie vor gewaltigen Einschnitten

Dramatischer Stellenabbau bei Thyssenkrupp: Deutschlands Stahlindustrie vor gewaltigen Einschnitten

Die deutsche Stahlindustrie steht vor einem der größten Umbrüche ihrer Geschichte. Thyssenkrupp Steel Europe, Deutschlands führender Stahlproduzent, hat heute ein drastisches Restrukturierungsprogramm angekündigt, das den Abbau von insgesamt 11.000 Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2030 vorsieht.

Massive Einschnitte in der Personalstruktur

Die Pläne des Traditionsunternehmens sehen vor, die Belegschaft von derzeit etwa 27.000 auf nur noch 16.000 Mitarbeiter zu reduzieren. Dabei sollten etwa 5.000 Stellen durch direkte Personalmaßnahmen wegfallen, während weitere 6.000 Arbeitsplätze durch Ausgliederungen und Verkäufe an externe Dienstleister verlagert werden könnten. Zusätzlich plane das Management eine Reduzierung der Personalkosten um durchschnittlich zehn Prozent.

Gewerkschaft kündigt erbitterten Widerstand an

Die Reaktion der Gewerkschaft IG Metall fiel erwartungsgemäß scharf aus. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und IG-Metall-Bezirksleiter Knut Giesler bezeichnete die Pläne als "Kahlschlag" und kündigte massiven Widerstand an. Besonders kritisch sehe man das Fehlen einer Garantie gegen betriebsbedingte Kündigungen.

Wer in Zeiten des Fachkräftemangels auf solche Ideen kommt, hat nichts verstanden.

Produktionskapazitäten werden drastisch reduziert

Die Stahlproduktion soll von bisher 11,5 Millionen Tonnen auf nur noch 8,7 bis 9,0 Millionen Tonnen pro Jahr zurückgefahren werden. Diese dramatische Reduzierung spiegelt die aktuelle Nachfrageschwäche wider und zeigt deutlich die strukturellen Probleme der deutschen Stahlindustrie.

Gründe für die Krise

  • Massive Billigimporte aus Asien
  • Hohe Energiekosten am Standort Deutschland
  • Schwache Nachfrage in der Industrie
  • Enorme Investitionskosten für klimafreundliche Produktion

Politische Reaktionen und Forderungen

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zeigte sich schockiert und bezeichnete die Ankündigung als weitere "schlechte Nachricht für den Industriestandort Deutschland". Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sprach sich für weitere Entlastungen der Stahlbranche aus, konnte jedoch keine konkreten Maßnahmen präsentieren.

Zukunftsperspektive "Grüner Stahl"

Trotz der massiven Einschnitte hält Thyssenkrupp an seinen Plänen zur klimafreundlichen Stahlproduktion fest. Die bereits im Bau befindliche Direktreduktionsanlage für "grünen Stahl" in Duisburg soll mit Unterstützung von Bund und Land NRW fertiggestellt werden. Allerdings werden "konstruktive Gespräche" geführt, um die Wirtschaftlichkeit des Milliardenprojekts sicherzustellen.

Diese dramatische Entwicklung bei Thyssenkrupp könnte erst der Anfang einer umfassenden Transformation der deutschen Stahlindustrie sein. Die Kombination aus internationaler Konkurrenz, hohen Energiekosten und den Anforderungen der Klimapolitik stellt die gesamte Branche vor existenzielle Herausforderungen.

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