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28.11.2024
07:21 Uhr

Dramatische Sicherheitslücke: Deutschland fehlen Schutzräume für die Bevölkerung

Dramatische Sicherheitslücke: Deutschland fehlen Schutzräume für die Bevölkerung

In einer Zeit zunehmender geopolitischer Spannungen offenbart sich eine erschreckende Realität: Nur 0,58 Prozent der deutschen Bevölkerung könnten im Ernstfall in öffentlichen Schutzräumen Zuflucht finden. Diese alarmierende Situation hat nun zu einer längst überfälligen Kehrtwende in der deutschen Sicherheitspolitik geführt.

Jahrzehntelange Vernachlässigung des Zivilschutzes

Nach der Wiedervereinigung hatte die damalige Bundesregierung in einer fatalen Fehleinschätzung damit begonnen, das bestehende Schutzraumkonzept aufzugeben. Von ehemals 2.000 Bunkeranlagen, die Platz für etwa 2 Millionen Bürger boten, sind heute nur noch 579 öffentliche Schutzräume übrig. Diese dramatische Entwicklung zeigt einmal mehr, wie sorglos die vergangenen Regierungen mit der Sicherheit der Bevölkerung umgegangen sind.

Erschreckende regionale Unterschiede

Besonders alarmierend ist die Situation in den östlichen Bundesländern, wo überhaupt keine öffentlichen Schutzräume zur Verfügung stehen. In der Hauptstadt Berlin, mit ihren 3,8 Millionen Einwohnern, existieren gerade einmal vier Schutzräume für 4.080 Personen - ein geradezu groteskes Missverhältnis.

Die Verteilung der Schutzräume in Westdeutschland:

  • Baden-Württemberg: 220 Schutzräume für 176.044 Menschen
  • Bayern: 156 Schutzräume für 102.816 Menschen
  • Nordrhein-Westfalen: 50 Schutzräume für 67.323 Menschen
  • Bremen: Nur 2 Schutzräume für 489 Menschen

Schweiz als vorbildliches Beispiel

Während Deutschland beim Zivilschutz versagt, zeigt die Schweiz, wie verantwortungsvolle Sicherheitspolitik aussieht. Mit Schutzraumplätzen für über 100 Prozent ihrer Bevölkerung demonstriert die Alpenrepublik eindrucksvoll, was möglich ist, wenn der politische Wille vorhanden ist. Dort ist gesetzlich vorgeschrieben, dass bei Neubauten Zivilschutzräume eingerichtet werden müssen.

Neue Pläne der Bundesregierung

Nun soll endlich gehandelt werden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) plant die systematische Erfassung potenzieller Schutzräume, darunter auch private Kellerräume. Ein digitales Verzeichnis soll den Bürgern ermöglichen, schnell den nächstgelegenen Schutzort zu finden.

Die aktuelle Situation zeigt deutlich, wie fahrlässig die vergangenen Regierungen mit der Sicherheit der deutschen Bevölkerung umgegangen sind. Während andere Länder vorausschauend planten, wurde in Deutschland der Zivilschutz systematisch vernachlässigt.

Ob die jetzigen Maßnahmen ausreichen werden, bleibt allerdings fraglich. Die Bundesregierung macht bislang keine konkreten Angaben zu Kosten oder zeitlichen Zielen. Angesichts der sich verschärfenden internationalen Lage wäre jedoch schnelles und entschlossenes Handeln dringend geboten.

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