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24.03.2025
09:55 Uhr

DNA-Test-Gigant kollabiert: Wenn Big Data zum Bumerang wird

Was einst als revolutionäres Geschäftsmodell gefeiert wurde, endet nun im finanziellen Desaster. Der DNA-Test-Anbieter 23andme, der noch vor wenigen Jahren mit einer Bewertung von 3,5 Milliarden Dollar die Fantasien der Investoren beflügelte, steht vor den Trümmern seiner einstigen Größe. Ein weiteres Beispiel dafür, wie schnell vermeintlich zukunftsweisende Tech-Unternehmen in der harten Realität des Marktes scheitern können.

Vom Börsenstar zum Penny Stock

Der dramatische Absturz des Unternehmens liest sich wie ein Lehrbuch über die Gefahren der Tech-Blasen-Euphorie. Von den einstigen 3,5 Milliarden Dollar Bewertung sind heute gerade einmal 50 Millionen übrig - ein Wertverlust von über 98 Prozent. Dieser beispiellose Niedergang zeigt einmal mehr, wie fragil die astronomischen Bewertungen im Tech-Sektor sein können.

Datenschutz-Skandal erschüttert Vertrauen

Den Todesstoß versetzte dem Unternehmen ausgerechnet das, was es zu seinem Geschäftsmodell gemacht hatte: Daten. Ein massives Datenleck zwang 23andme dazu, knapp 30 Millionen Dollar an rund sieben Millionen betroffene Kunden zu zahlen. Besonders pikant: Das Unternehmen musste eingestehen, dass es Kunden mit chinesischer oder aschkenasisch-jüdischer Abstammung nicht umgehend über die gezielte Kompromittierung ihrer sensiblen Daten informiert hatte.

Management-Chaos und gescheiterte Rettungsversuche

Die ehemalige CEO Anne Wojcicki, deren Vermögen Forbes noch 2023 auf 270 Millionen Dollar schätzte, versuchte mehrfach, das sinkende Schiff durch Übernahmeangebote zu retten. Doch der Vorstand lehnte ab - eine Entscheidung, die sich im Nachhinein als fatal erweisen könnte. Inzwischen hat Wojcicki das Unternehmen verlassen, während 40 Prozent der Belegschaft bereits im Rahmen drastischer Sparmaßnahmen entlassen wurden.

Ein Weckruf für die Tech-Branche

Der Fall 23andme sollte als Warnung für die gesamte Tech-Industrie dienen. Er zeigt exemplarisch, wie schnell ein vermeintlich zukunftsweisendes Geschäftsmodell an den Realitäten des Datenschutzes und der Cybersicherheit scheitern kann. Was das Time-Magazin 2008 noch als "Erfindung des Jahres" feierte, steht heute vor dem Scherbenhaufen seiner eigenen Ambitionen.

 

Haftungsausschluss und redaktioneller Hinweis: Die in diesem Artikel zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen und Meinungen entsprechen der Sicht unserer Redaktion und basieren auf den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbaren Informationen. Wir empfehlen unseren Lesern ausdrücklich, sich nicht ausschließlich auf unsere Darstellung zu verlassen, sondern eigene Recherchen anzustellen und sich eine unabhängige Meinung zu bilden. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen übernehmen wir keine Gewähr.

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