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14.11.2024
06:55 Uhr

Digitale Bildungskrise: Deutsche Schüler scheitern an grundlegenden Computer-Kenntnissen

Digitale Bildungskrise: Deutsche Schüler scheitern an grundlegenden Computer-Kenntnissen

Die jüngste internationale Vergleichsstudie ICILS 2023 offenbart ein alarmierendes Bild der digitalen Kompetenzen deutscher Schüler. Trotz der ständigen Nutzung von Smartphones und sozialen Medien wie TikTok verfügen erschreckende 41 Prozent der Achtklässler nur über rudimentäre IT-Fähigkeiten. Dies bedeutet eine deutliche Verschlechterung gegenüber der letzten Erhebung aus dem Jahr 2018.

Der Mythos der "Digital Natives" zerbricht

Studienleiterin Prof. Birgit Eickelmann von der Universität Paderborn kommt zu einem ernüchternden Fazit: Die vermeintlichen "Digital Natives" beherrschen oftmals nicht mehr als simples "Klicken und Wischen". Besonders besorgniserregend erscheint die Tatsache, dass nur 1,1 Prozent der getesteten Jugendlichen die höchste Kompetenzstufe erreichen - ein deutlicher Rückgang von den ohnehin schwachen 1,9 Prozent aus dem Jahr 2018.

Soziale Ungerechtigkeit verschärft die digitale Kluft

Die Studie enthüllt eine weitere gesellschaftliche Schieflage: Schüler aus einkommensschwachen Familien sowie jene mit Migrationshintergrund schneiden besonders schlecht ab. Etwa 50 Prozent dieser Gruppen erreichen lediglich die untersten Kompetenzstufen. Dies verdeutlicht einmal mehr das Versagen der aktuellen Bildungspolitik bei der Herstellung von Chancengleichheit.

Konkrete Defizite im Schulalltag

  • Mangelnde Kenntnisse bei Dateiendungen und Programmen
  • Schwierigkeiten bei der Erstellung digitaler Präsentationen
  • Unzureichende Fähigkeiten zur Bewertung von Informationsquellen
  • Probleme bei selbstständiger digitaler Recherche

Grüne Bildungspolitik auf dem Prüfstand

Der kommissarische Bundesbildungsminister Cem Özdemir (Grüne) fordert nun einen schnellen Beschluss des Digitalpakt 2.0. Während sich die Ausstattung der Schulen seit 2018 zwar verbessert hat - statt zehn teilen sich heute nur noch fünf Schüler ein digitales Endgerät - bleiben die tatsächlichen Kompetenzen auf der Strecke.

Eine reine Verbesserung der technischen Ausstattung wird das grundlegende Problem nicht lösen. Es bedarf eines fundamentalen Umdenkens in der deutschen Bildungspolitik, die sich zu lange auf oberflächlichen Digitalisierungsversprechen ausgeruht hat.

Die ernüchternden Ergebnisse der ICILS-Studie 2023 offenbaren das Scheitern der bisherigen Digitalisierungsstrategie im deutschen Bildungssystem. Während andere Nationen ihre Schüler erfolgreich auf die digitale Zukunft vorbereiten, droht Deutschland den Anschluss zu verlieren - eine Entwicklung, die unseren Wirtschaftsstandort nachhaltig gefährden könnte.

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