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24.10.2024
11:32 Uhr

Die Kinder der Tech-Elite lernen möglichst ohne Technik

Die Kinder der Tech-Elite lernen möglichst ohne Technik

Im Herzen des digitalen Fortschritts, dem kalifornischen Silicon Valley, setzen viele Eltern der Tech-Elite auf eine Bildung ohne Technologie. Während der Rest der Welt die Digitalisierung vorantreibt, bevorzugen diese Eltern Schulen, die auf traditionelle Lehrmethoden setzen. Lange Wartezeiten und hohe Schulgebühren werden dabei in Kauf genommen, um den Kindern eine technikfreie Lernumgebung zu bieten.

Traditionelle Lehrmethoden im Silicon Valley

Inmitten der Tech-Giganten wie Apple, Google und Facebook wählen viele Eltern Schulen, die auf Tafeln, Papier und Stift statt auf Tablets und Computer setzen. Alan Eagle, ehemaliger Kommunikationsmanager bei Google, betonte, dass Apps auf iPads nicht die besten Werkzeuge für das Lernen seien. Er war fünf Jahre ehrenamtlicher Treuhänder der Waldorfschule in Palo Alto, einer Schule, die Computer bis zur achten Klasse verbietet.

An der Waldorf School of the Peninsula lernen die Kinder durch physische Aktivitäten und kreative Werkarbeiten. Diese traditionelle Lernmethode zieht lange Wartezeiten und hohe Schulgebühren von über 38.000 Dollar pro Jahr nach sich. Eine günstigere Alternative bietet die Canterbury Schule in Los Altos, die ebenfalls ohne Technik im Klassenzimmer auskommt und etwa 11.000 US-Dollar pro Jahr kostet.

Technikfreie Erziehung prominenter Tech-Gründer

Interessanterweise schränken auch prominente Tech-Gründer wie Steve Jobs und Bill Gates den Technologiegebrauch ihrer eigenen Kinder stark ein. Jobs erklärte 2010, dass seine Kinder das damals neue iPad nicht nutzten. Gates setzte ein Mindestalter von 14 Jahren für den Besitz eines Handys fest und reglementierte die Bildschirmzeit seiner Kinder streng.

Digitalisierung in Deutschland und Schweden

Während die Tech-Elite in den USA auf traditionelle Lehrmethoden setzt, fördert Deutschland die Digitalisierung im Schulsystem. Der 2019 gestartete DigitalPakt Schule soll die digitale Infrastruktur verbessern und Schulen zu digitalen Kompetenzzentren machen. Insgesamt wurden 6,5 Milliarden Euro für den Ausbau von WLAN-Netzen, digitalen Lernplattformen und mobilen Endgeräten bereitgestellt.

Schweden hingegen kehrt zurück zu traditionellen Methoden. 2023 entschied die schwedische Regierung, dass Vorschulen nicht mehr verpflichtend mit digitalen Geräten ausgestattet werden sollen. Studien hatten gezeigt, dass die Digitalisierung der Schulen negative Auswirkungen auf den Wissenserwerb der Schüler hat. Ab 2025 wird ein neuer Lehrplan in Kraft treten, der das Lernen ohne digitale Hilfsmittel fördert.

Kritik an der Digitalisierung

Auch in Deutschland gibt es kritische Stimmen. Vierzig führende Wissenschaftler forderten Ende 2023 ein Moratorium der Digitalisierung an Schulen und Kitas. Sie argumentieren, dass der Unterricht mit Tablets und Laptops die Kinder nicht schlauer, sondern dümmer mache und negative gesundheitliche, psychische und soziale Wirkungen habe. Professor Ralf Lankau, einer der Initiatoren des Aufrufs, betonte, dass die Schulpolitik auf die Pädagogen und Kinderärzte hören und den digitalen Unterricht abbrechen solle.

Die Diskussion um die richtige Balance zwischen traditionellem und digitalem Lernen wird weitergehen. Während die Tech-Elite im Silicon Valley auf bewährte Methoden setzt, bleibt abzuwarten, wie sich die Digitalisierung in Deutschland und anderen Ländern entwickeln wird.

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