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21.10.2024
06:42 Uhr

Die Ampelregierung und das Elektroauto-Debakel: Eine verfehlte Strategie

Die Ampelregierung und das Elektroauto-Debakel: Eine verfehlte Strategie

Die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland sinkt weiter. Angesichts der aktuellen Entwicklungen scheint das ambitionierte Ziel der Ampelregierung, bis 2030 mindestens 15 Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen zu bringen, zunehmend unrealistisch. Bis Juli dieses Jahres waren es insgesamt nur etwa 1,5 Millionen zugelassene E-Fahrzeuge. Die Deutschen zögern nicht nur beim Umstieg auf Elektroautos, sondern jeder dritte E-Autofahrer wechselte sogar zurück zum Verbrenner.

Gründe für den Rückgang der Nachfrage

Ein Hauptgrund für diese Entwicklung ist das Ende der Kaufprämie für Elektroautos, das Wirtschaftsminister Robert Habeck über Nacht gestrichen hat. Dies hat zu einer erheblichen Verunsicherung bei den Verbrauchern geführt. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer, Gründer des CAR-Center Automotive Research in Bochum, betont, dass die Rückkehr zum Verbrenner keine Überraschung sei. Der E-Barometer 2024 des größten deutschen Autoversicherers HUK Coburg zeigt ebenfalls, dass fast die Hälfte der Befragten Elektroautos skeptisch gegenübersteht.

Politische Entscheidungen und deren Auswirkungen

Die widersprüchlichen Signale der Politik haben das Vertrauen der Bevölkerung in die Elektromobilität erschüttert. Die plötzliche Streichung der Kaufprämie und die Einführung von Strafzöllen auf chinesische Elektroautos tragen zur Unsicherheit bei. BMW-Vorstandschef Oliver Zipse warnte jüngst vor einer "massiven Schrumpfung" des Marktes und forderte eine Überprüfung des Verbrenner-Verbots, um die Abhängigkeit von Chinas Batterieversorgung zu verringern.

Die Rolle der Ladeinfrastruktur

Ein weiterer kritischer Punkt ist der schleppende Ausbau der Ladeinfrastruktur. Das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte zu schaffen, scheint in weiter Ferne. Bis September 2024 gab es nur knapp 146.000 Ladepunkte in Deutschland. Der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) prognostiziert eine Zielverfehlung von 40 Prozent, sollte die Ausbaugeschwindigkeit nicht massiv erhöht werden.

Vertrauensverlust und wirtschaftliche Bedenken

Der Bundesverband freier Kfz-Händler (BVfK) sieht den Rückgang bei den Neuzulassungen auch im fortschreitenden Preisverfall für neue Elektroautos begründet. Zudem sei die Lebensdauer der Batterien ein großes Problem: "Ist die Batterie am Ende, ist es das Elektroauto auch – jedenfalls in kaufmännischer Hinsicht", so Ansgar Klein, geschäftsführender Vorstand des BVfK.

Kann die Ampelregierung das Ruder noch herumreißen?

Autoexperte Dudenhöffer sieht nur eine Möglichkeit, das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen: "Die Regierung muss den Menschen glaubhaft vermitteln, dass sie wirklich das Elektroauto wollen." Dazu gehöre, auf dem Verbrenner-Verbot zu beharren, für preisgünstigen Strom zu sorgen und klare Ansagen bei der Ladeinfrastruktur zu machen. Der ZDK fordert zudem Maßnahmen wie den Ausbau der Ladeinfrastruktur, vergünstigten Ladestrom und Förderpakete für Elektroautos und Ladeinfrastruktur.

Doch angesichts der bisherigen Fehler und des Vertrauensverlusts scheint eine Trendumkehr schwierig. "Die Ampel hat das Elektroauto zerstört", resümiert Dudenhöffer. Es bleibt abzuwarten, ob die Regierung in der Lage sein wird, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um das Vertrauen der Deutschen in die Elektromobilität wiederherzustellen.

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