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06.02.2024
11:36 Uhr

Deutschlands Verkehrspolitik: Kürzungen im Inland, Großzügigkeit im Ausland

Deutschlands Verkehrspolitik: Kürzungen im Inland, Großzügigkeit im Ausland

Die jüngsten Entscheidungen der deutschen Bundesregierung haben erneut für kontroverse Diskussionen gesorgt. Während einerseits die öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland mit erheblichen Kürzungen von 664,5 Millionen Euro zu kämpfen haben, scheint die finanzielle Unterstützung für Projekte im Ausland weiterhin großzügig zu fließen.

Streichungen im öffentlichen Verkehr – Eine Analyse der Zahlen

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmer (VDV) hat detailliert aufgelistet, wo die Einsparungen im deutschen Verkehrssektor ansetzen. Die Trassenpreisförderung für Güterbahnen wird von 350 Millionen Euro auf etwa 229 Millionen Euro reduziert. Ähnliche Kürzungen betreffen die Anlagenpreisförderung, die von 85 Millionen auf 20 Millionen Euro sinkt, und die Innovationsförderung für den Schienengüterverkehr, die von 40 Millionen auf 26 Millionen Euro zurückgeht.

Die Förderung der Infrastruktur nicht-bundeseigener Eisenbahnen erfährt mit einer Reduzierung von 73,5 Millionen auf 27 Millionen Euro ebenfalls einen deutlichen Einschnitt. Auch die Mittel für die Ausrüstung der Eisenbahninfrastruktur mit dem europäischen Zugsicherungssystem ERTMS werden von 1,3 Milliarden Euro auf 1,05 Milliarden Euro gekappt. Ein weiterer Bereich, der von den Kürzungen betroffen ist, ist die Initiative zur Steigerung der Attraktivität und Barrierefreiheit von Bahnhöfen, deren Budget von 265 Millionen auf 97 Millionen Euro sinkt.

Widersprüchliche Ausgabenpolitik

Die Kürzungen im Inland stehen in krassem Gegensatz zu den Ausgaben für internationale Projekte, wie etwa die Förderung von Radwegen in Peru mit 315 Millionen Euro oder die Unterstützung für Afghanistan mit 371 Millionen Euro. Kritiker hinterfragen, ob solche Investitionen sinnvoll sind, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass diese Gelder nun im eigenen Land fehlen.

Es wird bemängelt, dass die deutsche Regierung die Prioritäten falsch setzt und die Unterstützung im eigenen Land vernachlässigt. VDV-Präsident Ingo Wortmann äußerte sich kritisch zu den Kürzungen und warnte vor den Auswirkungen auf die verkehrs- und klimapolitischen Ziele des Bundes sowie auf die Existenzgrundlage der Unternehmen im Schienengüterverkehr.

Die Folgen für den Klimaschutz und die Wirtschaft

Die Kürzungen im öffentlichen Verkehr könnten auch das Ziel Deutschlands, bis 2030 90 Prozent der Stadtbusse auf Elektrobusse umzustellen, gefährden. Die Förderung für E-Busse wurde um 77 Millionen Euro reduziert, was die Umstellung ohne staatliche Unterstützung nahezu unmöglich macht.

Die Begründung für die Kürzungen sind laut Regierung "fehlende Haushaltsmittel". Doch diese Erklärung stößt auf Unverständnis, da für internationale Projekte anscheinend weiterhin ausreichend Mittel zur Verfügung stehen.

Schlussfolgerung: Ein Appell für mehr Verantwortung

Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Verkehrspolitik Deutschlands zeigen einen besorgniserregenden Trend auf. Die Kürzungen bei den öffentlichen Verkehrsmitteln und die gleichzeitige Großzügigkeit gegenüber internationalen Projekten werfen Fragen nach der Verantwortung und den Prioritäten der deutschen Regierung auf. Es scheint, als müsse die deutsche Bevölkerung eine hohe Steuerlast tragen, während die Unterstützung im eigenen Land schwindet.

In einer Zeit, in der Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung zunehmend an Bedeutung gewinnen, ist es entscheidend, dass die Regierung eine Politik verfolgt, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch nachhaltig ist und die Interessen der eigenen Bürger nicht vernachlässigt.

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