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15.10.2024
05:56 Uhr

Deutschland als führender Geldgeber der WHO: Diskussion über soziale Medien im Pandemiefall

Deutschland als führender Geldgeber der WHO: Diskussion über soziale Medien im Pandemiefall

Beim Weltgesundheitsgipfel in Berlin hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bedeutende finanzielle Zusagen erhalten. Deutschland hat sich dabei als Spitzenreiter hervorgetan und fast 400 Millionen Dollar für die nächsten vier Jahre zugesagt. Diese Gelder sollen im Rahmen eines neuen Finanzierungsmechanismus schneller und flexibler als üblich eingesetzt werden können. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte die Wichtigkeit dieser Unterstützung, gerade in Zeiten konkurrierender Prioritäten und begrenzter Ressourcen.

Finanzielle Zusagen und neue Mechanismen

Die WHO hat fast 700 Millionen Dollar an neuen finanziellen Zusagen für den Zeitraum von 2025 bis 2028 erhalten. Diese Mittel kommen zusätzlich zu den bereits angekündigten Beiträgen von 300 Millionen Dollar. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus appellierte an alle Mitgliedstaaten und Partner, sich zu engagieren, da jeder Beitrag zähle. Deutschland hat hierbei eine Vorreiterrolle eingenommen und über 260 Millionen Dollar an neuen, freiwilligen Geldern zugesagt.

Umgang mit sozialen Medien im Pandemiefall

Ein weiteres zentrales Thema des Gipfels war der Umgang mit sozialen Medien während einer Pandemie. Die deutsche Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Dr. Ilona Kickbusch kritisierte die Verbreitung von Desinformation in sozialen Netzwerken und den damit verbundenen Vertrauensverlust gegenüber staatlichen Maßnahmen wie Impfungen. Sie betonte, dass dies ein künftiges Pandemiemanagement gefährden könnte.

Strategien zur Steuerung von Social Media

Kickbusch wies darauf hin, dass es keine Lösung sei, soziale Netzwerke während einer Pandemie abzuschalten. Vielmehr müssten verschiedene Strategien entwickelt werden, um mit dem „Informationsökosystem“ umzugehen. Dazu gehöre auch die Zusammenarbeit mit Technologieunternehmen, um verlässliche Informationen zu fördern und Desinformation zu bekämpfen. Es sei bisher jedoch nicht gelungen, die Algorithmen zu kontrollieren, die die Verbreitung von Falschinformationen vorantreiben.

Vertrauensbildung und digitale Transformation

Die Vertrauensbildung in Kombination mit der digitalen Transformation müsse zu einer zentralen gesundheitspolitischen Strategie werden, so Kickbusch. Dies gelte auch für die Steuerung der sozialen Medien, um Fehlinformationen entgegenzuwirken. Sie betonte, dass man bei vielen dieser Dinge eine gute Steuerung benötige, um das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen und zu erhalten.

Weitere Themen des Weltgesundheitsgipfels

Der Weltgesundheitsgipfel, der bis Dienstag in Berlin stattfindet, thematisiert neben der Finanzierung der WHO auch die Verbesserung der Gesundheit von Frauen und Mädchen, die Eindämmung aktueller Ausbrüche wie Mpox und des Marburg Virus in Ostafrika sowie die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit. Auch die Nutzen und Risiken von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitsbereich werden diskutiert.

Diese Diskussionen sind von zentraler Bedeutung, um zukünftige Pandemien besser bewältigen zu können. Es bleibt zu hoffen, dass die finanziellen Zusagen und die entwickelten Strategien dazu beitragen werden, die globale Gesundheit nachhaltig zu stärken.

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