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23.09.2024
17:54 Uhr

Corona-Impfstoffe: Kritische Rückblicke und die Frage des Fremdschutzes

Corona-Impfstoffe: Kritische Rückblicke und die Frage des Fremdschutzes

Die Diskussion um die Corona-Impfstoffe und deren Wirksamkeit hat in den letzten Jahren viele Emotionen und Kontroversen hervorgerufen. Gesundheitsexperten aus den Bereichen Public Health und Immunologie kritisieren rückblickend die Art und Weise, wie die Impfdebatten geführt wurden. Oftmals, so der Vorwurf, sei Emotion über Evidenz gestellt worden.

Die Entwicklung der Corona-Impfstoffe

Vor dem Jahr 2020 war vielen Menschen nicht bewusst, dass Coronaviren existieren. Diese Viren, die erstmals in den 1960er Jahren beschrieben wurden, sind verantwortlich für saisonale Infektionserkrankungen wie „grippale Infekte“. In der jüngeren Vergangenheit traten weitere Coronaviren auf, darunter SARS-CoV-1 im Jahr 2003, MERS-CoV im Jahr 2012 und SARS-CoV-2 im Jahr 2019. Letzteres führte zur globalen Pandemie, die die Welt bis heute in Atem hält.

Ende 2020 und Anfang 2021 wurden mehrere Corona-Impfstoffe im Eilverfahren zugelassen. Diese Impfstoffe sollten, ähnlich wie die Influenza-Impfung, intramuskulär verabreicht werden. Allerdings wurde bei den Zulassungsstudien lediglich die Reduktion symptomatischer Ansteckungen gemessen, nicht jedoch, ob Geimpfte auch weniger ansteckend sind. Keine Zulassungsbehörde bescheinigte einem Corona-Impfstoff, dass er das Übertragungsrisiko reduziert.

Kommunikationsfehler und politische Entscheidungen

Im Februar 2021 zitierte der damalige SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ein unveröffentlichtes Manuskript mit den Worten: „Diese Auswertungen sind von großer Bedeutung. Sie sind der erste klare Hinweis darauf, dass man sich nach der Impfung nicht ansteckt und auch nicht ansteckend ist.“ Diese Aussage wurde von vielen Medien aufgegriffen und verbreitet. Das Robert-Koch-Institut (RKI) stellte im April 2021 fest, dass das Risiko einer Virusübertragung durch vollständig geimpfte Personen geringer sei als bei negativ getesteten symptomlosen infizierten Personen.

Diese Aussagen führten zu weitreichenden Maßnahmen wie Impfzertifikaten, 2G-Regeln und sozialem Druck auf ungeimpfte Personen. Es kam zu einer beispiellosen Hetze und Diskriminierung von Ungeimpften, die als „Treiber der Pandemie“ bezeichnet wurden. Diese Maßnahmen hatten viele unerwünschte Effekte, darunter Vertrauensverlust in Politik, Wissenschaft und Medien sowie negative Auswirkungen auf den sozialen Zusammenhalt.

Die Rolle der Immunologie

Aus immunologischer Sicht wäre ein dauerhafter Fremdschutz durch die Impfung ungewöhnlich. Das Immunsystem reagiert auf eine Infektion oder Impfung, indem es Gedächtnis-Lymphozyten und Plasmazellen bildet, die spezifische Antikörper produzieren. Diese Antikörper schützen uns vor Ansteckung und davor, andere anzustecken. Leider lässt dieser Schutz schnell nach, und er kann auch nicht durch wiederholte Impfungen stabilisiert werden. Diese Fehleinschätzung vieler Verantwortlicher in der Pandemie führte zu einer schwachen Immunreaktion und einem nur kurzfristigen Fremdschutz.

Autoritäre Maßnahmen und gesellschaftliche Spaltung

Die autoritäre und wissenschaftsferne Stimmung während der Pandemie führte zu drastischen Maßnahmen wie dem „Lockdown für Ungeimpfte“ in Österreich, bei dem fast zwei Millionen Menschen vom sozialen Leben ausgeschlossen wurden. Auch in Deutschland wurden ähnliche Maßnahmen diskutiert. Diese Politik führte zu einer tiefen Spaltung der Gesellschaft und einem beispiellosen Maß an Diskriminierung und sozialem Ausschluss.

Fazit

Die Diskussion um den Fremdschutz durch Corona-Impfstoffe zeigte, dass oft Emotion über Evidenz gestellt wurde. Es bedarf einer umfassenden Aufarbeitung dieser Fragen, um für zukünftige Pandemien besser gerüstet zu sein. Wissenschaft muss unabhängig von politischer Einflussnahme bleiben und kontroverse wissenschaftliche Positionen und Unsicherheiten offen kommunizieren.

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