CDU leitet Kurswechsel ein: Rettet der Verbrennungsmotor die deutsche Autoindustrie?
09. März 2024 - In einer bemerkenswerten Kehrtwende hat die CDU in ihrem neuen EU-Wahlprogramm einen Kurswechsel in der Automobilpolitik angekündigt. Die Partei spricht sich nun gegen das Verbot von Verbrennungsmotoren aus und befürwortet stattdessen deren Erhalt und technologieoffene Weiterentwicklung. Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die deutsche Autoindustrie haben.
Das Lager der Vernunft setzt sich durch
Die CDU bezeichnet sich selbst als das "Lager der Vernunft" und plant, das Verbrennerverbot rückgängig zu machen. Synthetische Kraftstoffe sollen dabei eine zentrale Rolle spielen. Ziel ist es, eine Zukunftsperspektive für den sauberen Verbrennungsmotor zu schaffen. Die Union steht zum Auto, unabhängig von der Antriebsart, und fordert eine schnellstmögliche Überprüfung des Verbrennerverbots.
Elektroauto-Strategie gescheitert?
Jens Gieseke, Chefverhandler der EVP für die Überarbeitung der CO2-Flottengrenzwerte, kritisiert das Verbot des Verbrenners als Fehlentscheidung. Die Elektroauto-Strategie habe Akzeptanzprobleme bei den Konsumenten und es mangele an Ladeinfrastruktur. Die Rückkehr zum Verbrenner wird als notwendige Korrektur gesehen, die nicht bis 2026 aufgeschoben werden sollte.
Industrie nimmt Kurswechsel vor
Die Automobilindustrie hat bereits begonnen, sich neu zu orientieren. Mercedes-Benz und der internationale Stellantis-Konzern planen, weiterhin Verbrennungsmotoren zu verkaufen und zu entwickeln. Besonders in Südamerika sind große Investitionen in neue Motoren und Fahrzeuge geplant, die die Flexibilität der Unternehmen unterstreichen sollen.
Hybrid-Technologie erlebt Renaissance
Hybridfahrzeuge erleben eine neue Blütezeit. Während der Verkauf von Elektroautos hinter den Erwartungen zurückbleibt, zeigen sich Hybridmodelle als robuste Alternative. In den USA haben große Automobilhersteller ihre ambitionierten Ziele für Elektroautos reduziert, während die Verkäufe von Hybridfahrzeugen anziehen.
Elektroautos als Luxusgüter
In den USA und Europa gelten Elektroautos weiterhin als Luxusgüter, während in China bereits preiswerte elektrische Kleinwagen angekündigt werden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für die Autoindustrie, sich auf Verbrennungsmotoren zu besinnen und eine technologieoffene Strategie zu verfolgen.
Politische Schlappe für von der Leyen
Die Kehrtwende der EVP und der CDU ist eine Schlappe für Ursula von der Leyen, die sich für das Verbrenner-Verbot eingesetzt hatte. Die Zukunft ihrer politischen Agenda und die Auswirkungen auf ihre Kandidatur für eine zweite Amtsperiode sind ungewiss.
Die Entscheidung der CDU, den Verbrennungsmotor wieder in den Fokus zu rücken, könnte als bewusste Rückbesinnung auf bewährte Technologien und als Schritt hin zu einer realistischeren Umweltpolitik interpretiert werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese politische Wende auf die deutsche Autoindustrie und die europäische Umweltpolitik auswirken wird.
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