Bundesverteidigungsminister Pistorius beginnt Reise in die Pazifikregion
Arbeits- und Truppenbesuch in geopolitisch bedeutender Region
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat am Montag eine einwöchige Reise in die Pazifikregion begonnen. Diese Region hat in den letzten Jahren geopolitisch stark an Bedeutung gewonnen und spielt auch in der deutschen Außen- und Verteidigungspolitik eine immer wichtigere Rolle.
Stationen der Reise
Pistorius wird im Rahmen seiner Reise den US-Bundesstaat Hawaii, Südkorea und die Philippinen besuchen. Dabei wird er sowohl Kollegen als auch Soldaten der Bundeswehr treffen. Besonders im Fokus steht ein Besuch der Soldaten auf der deutschen Fregatte „Baden-Württemberg“, die zusammen mit dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ an der multinationalen Übung „Rimpac 2024“ teilnimmt. Dieses Manöver findet alle zwei Jahre in den Seegebieten um Hawaii statt.
Wirtschaft, Sicherheit und Frieden
Bereits vor einem Jahr hatte Pistorius ein verstärktes Engagement der Bundeswehr im Indopazifik angekündigt. Er betonte dabei die zentrale Rolle der Region im Hinblick auf internationale Wirtschaftsbeziehungen, die Sicherheit internationaler Seewege und den globalen Frieden. „Europa sei gut beraten, die Region mehr in den Fokus zu nehmen“, sagte Pistorius damals beim asiatisch-pazifischen Sicherheitstreffen in Singapur.
Auch die Europäische Union hat im Februar angekündigt, die Zusammenarbeit im Indopazifik-Raum verstärken zu wollen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bezeichnete den Indopazifik als „Schlüsselregion für die Ausgestaltung der internationalen Ordnung im 21. Jahrhundert“. Die Vorgängerregierung unter Angela Merkel (CDU) hatte bereits Indopazifik-Leitlinien beschlossen, deren Ziel unter anderem die Stärkung von Strukturen internationaler Kooperation ist.
Rivalität mit China
Die USA haben sich zuletzt geopolitisch immer stärker auf den Indopazifik und die dortige Rivalität mit China konzentriert. Pekings wachsende Dominanz in der Region wird von vielen Ländern mit großer Besorgnis betrachtet, darunter Südkorea und die Philippinen, deren Küstenwache im Südchinesischen Meer regelmäßig mit chinesischen Schiffen aneinander gerät.
Neben dem Großmanöver Rimpac 2024, das noch bis zum 1. August läuft, findet derzeit auch das Manöver Pitch Black 24 in Australien statt, an dem die Luftwaffe mit fünf Kampfjets vom Typ Eurofighter beteiligt ist. Pitch Black ist Teil des seit Juni laufenden Übungskomplexes Pacific Skies, in dessen Rahmen die deutsche Luftwaffe an fünf Übungen in der Region teilnimmt. Start war das Manöver Arctic Defender in Alaska, wohin Pistorius Anfang Juli ebenfalls zu einem Truppenbesuch gereist war.
Die zunehmende Bedeutung des Indopazifik und die verstärkte militärische Präsenz der Bundeswehr in dieser Region zeigen deutlich, dass Deutschland seine Rolle in der globalen Sicherheitsarchitektur weiter ausbauen will. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese geopolitischen Entwicklungen auf die internationale Ordnung auswirken werden.
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