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10.01.2025
08:59 Uhr

Britisches Pfund unter Druck: Droht eine neue Schuldenkrise wie 1976?

Britisches Pfund unter Druck: Droht eine neue Schuldenkrise wie 1976?

Die britischen Finanzmärkte senden alarmierende Signale: Das Pfund Sterling fällt auf den tiefsten Stand seit November 2023, während die Renditen für langfristige Staatsanleihen in die Höhe schnellen. Diese toxische Kombination weckt düstere Erinnerungen an die schwere Schuldenkrise von 1976, als Großbritannien den demütigenden Gang zum Internationalen Währungsfonds (IWF) antreten musste.

Vertrauenskrise in der britischen Wirtschaftspolitik

Die dramatische Entwicklung an den Märkten deutet auf ein schwindendes Vertrauen in die Fähigkeit der Labour-Regierung hin, die ausufernde Staatsverschuldung und die hartnäckige Inflation in den Griff zu bekommen. Die Renditen 10-jähriger britischer Staatsanleihen kletterten auf besorgniserregende 4,91 Prozent - den höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008. Gleichzeitig verliert das Pfund Sterling kontinuierlich an Wert und notiert mittlerweile unter 1,23 US-Dollar.

Parallelen zur historischen Krise von 1976

"Die toxische Kombination aus einer starken Abwertung des Pfund Sterling und einem Anstieg der langfristigen Zinsen hat es seit 1976 nicht mehr gegeben", warnt der ehemalige Notenbank-Experte Martin Weale.

Damals musste Großbritannien einen IWF-Kredit über 3,9 Milliarden Dollar in Anspruch nehmen und sich strengen Sparauflagen unterwerfen. Heute steht das Land erneut vor gewaltigen Herausforderungen: Die Staatsverschuldung nähert sich der kritischen Marke von 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, während das Haushaltsdefizit mit 4,5 Prozent der Wirtschaftsleistung bedrohlich hoch bleibt.

Labour-Regierung unter massivem Druck

Die Finanzmärkte zweifeln zunehmend an den optimistischen Wachstumsprognosen der Labour-Partei. Die geplante Kreditaufnahme von 140 Milliarden Pfund für Klimaschutz und Infrastruktur übersteigt die Erwartungen der Märkte um das Doppelte. Die Deutsche Bank prognostiziert bereits eine um 10 Milliarden Pfund höhere Zinslast als von der Regierung kalkuliert.

Drohende Sparmaßnahmen

Experten warnen, dass der Labour-Regierung schmerzhafte Entscheidungen bevorstehen könnten. Um das Vertrauen der Märkte wiederherzustellen, seien möglicherweise drastische Ausgabenkürzungen oder weitere Steuererhöhungen unausweichlich. Die Situation offenbart die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte, in denen es die Politik versäumt hat, in guten Zeiten Schulden abzubauen.

Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr die verheerenden Folgen einer verfehlten Finanzpolitik. Während die politische Elite ihre ideologischen Projekte vorantreibt, droht dem britischen Steuerzahler eine schmerzhafte Rechnung. Die Märkte scheinen das Vertrauen in die wirtschaftspolitische Kompetenz der Regierung zunehmend zu verlieren - eine gefährliche Entwicklung für die drittgrößte Volkswirtschaft Europas.

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