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22.09.2024
18:06 Uhr

Brandenburg-Wahl: Woidke sichert SPD-Erfolg vor AfD

Brandenburg-Wahl: Woidke sichert SPD-Erfolg vor AfD

In Brandenburg konnte die SPD bei der Landtagswahl einen bemerkenswerten Erfolg verbuchen und sich als stärkste politische Kraft behaupten. Dies ist vor allem dem populären Ministerpräsidenten Dietmar Woidke zu verdanken, der maßgeblich dazu beitrug, einen Sieg der AfD zu verhindern. Die Analyse der Forschungsgruppe Wahlen zeigt, dass die SPD in Brandenburg trotz des negativen Bundestrends punkten konnte.

Woidkes Popularität als Schlüssel zum Erfolg

Die SPD konnte sich in Brandenburg dank des hohen Ansehens von Dietmar Woidke vom negativen Bundestrend abkoppeln. Woidke genießt eine hohe Reputation und überzeugte mit seiner Regierungsarbeit. Laut Umfragen wollen 60 Prozent der Befragten Woidke als Ministerpräsidenten behalten, während nur 19 Prozent den AfD-Kandidaten Hans-Christoph Berndt bevorzugen, der stark polarisiert.

AfD: Mehr Überzeugung, weniger Protest

Die AfD konnte sich in Brandenburg ebenfalls verbessern, wird jedoch zunehmend aus Überzeugung und weniger aus Protest gewählt. Ihre Hauptthemen, insbesondere die Flüchtlingspolitik, finden bei den Wählern Anklang. Dennoch bleibt die AfD in vielen Bereichen inhaltlich schwach und kann sich nur beim Thema Flüchtlinge profilieren.

Wachsende Unzufriedenheit mit der Bundespolitik

Die Unzufriedenheit mit der Bundespolitik, insbesondere der Ampelregierung, ist auch in Brandenburg groß. 78 Prozent der Befragten sehen die Politik der Bundesregierung als Grund für die Stärke der AfD. Gleichzeitig glauben 64 Prozent, dass die AfD weniger stark wäre, wenn die Union im Bund bessere Politik machen würde. Bundeskanzler Olaf Scholz und CDU-Chef Friedrich Merz haben in Brandenburg ein negatives Image.

SPD punktet mit atypischen Qualitäten

Die SPD in Brandenburg konnte sich deutlich vom schlechten Standing der Bundes-SPD absetzen. Sie punktet vor Ort mit Themen wie „Soziale Gerechtigkeit“, „Bildung“ und „Zukunft“. Sogar in der Wirtschaftspolitik, die traditionell eine Domäne der CDU ist, erzielt die SPD die meiste Sachkompetenz. Die Grünen und BVB/FW schneiden hingegen schwach ab.

AfD und BSW: Erfolgsthemen Flüchtlinge und Russland

Beim Thema „Flüchtlinge/Asyl“ setzen die meisten Wähler in Brandenburg auf die AfD-Politik. Das BSW hat keine besonderen sachpolitischen Stärken, aber eine Klientel, die weniger westliches Ukraine-Engagement will und glaubt, dass Gespräche mit Russlands Präsident Wladimir Putin für ein Ende des Krieges viel bringen würden.

Wählerstruktur und Wahlverhalten

Die SPD konnte vor allem bei der Generation 60plus punkten, während die AfD bei den unter 30-Jährigen besonders stark ist. Die CDU verliert vor allem in den Altersgruppen ab 30 Jahren aufwärts. Die Linke hat ihre stärksten Verluste bei den ab 60-Jährigen, während die Grünen und BVB/FW schwach abschneiden. Die AfD rekrutiert besonders erfolgreich unter Männern mittleren Alters.

Regierungsverantwortung und Koalitionsmodelle

Was die nächste Landesregierung betrifft, gibt es gegenüber allen Koalitionsmodellen Vorbehalte. 42 Prozent der Befragten fänden es gut, wenn das BSW an einer Regierung beteiligt wäre, aber nur 26 Prozent erwarten bessere Politik. Eine Beteiligung der AfD an der Regierung lehnen 56 Prozent ab, wobei 58 Prozent die AfD als Gefahr für die Demokratie sehen.

Die Zahlen basieren auf einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen unter 1.427 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in Brandenburg in der Woche vor der Wahl sowie auf der Befragung von 16.864 Wählern am Wahltag.

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