Bauernpräsident Rukwied fordert Unterstützung für höhere Lebensmittelpreise
In Vorbereitung auf den Deutschen Bauerntag, der am Mittwoch und Donnerstag in Cottbus stattfindet, hat der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, Politik und Gesellschaft dazu aufgerufen, höhere Lebensmittelpreise zu unterstützen. In einem Interview mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ betonte Rukwied, dass Lebensmittel aus Deutschland, wie Fleisch oder Wurst, zu höheren Standards produziert würden als in vielen anderen Ländern. Dies müsse sich auch im Preis widerspiegeln.
Rukwied erklärte: „Den Verbrauchern müsse klar sein, dass Lebensmittel aus Deutschland wie beispielsweise Fleisch oder Wurst zu höheren Standards erzeugt werden als anderswo. Diese Lebensmittel müssen dann auch einen höheren Preis haben.“ Er fügte hinzu, dass diejenigen, die hochwertige, heimische Lebensmittel wünschen, bereit sein müssten, dafür mehr zu bezahlen.
Gesellschaftlicher Konsens und politische Unterstützung
Der Bauernpräsident forderte einen gesellschaftlichen Konsens darüber, dass Lebensmittel aus Deutschland keine Selbstverständlichkeit seien und ihren Wert haben müssten. „Wir brauchen einen gesellschaftlichen Konsens, dass Lebensmittel aus Deutschland keine Selbstverständlichkeit sind und auch ihren Wert haben müssen“, mahnte Rukwied. Dies müsse sowohl von der Politik als auch von den Verbrauchern erkannt werden. Andernfalls, so warnte er, werde es vermehrt zu Importen von Lebensmitteln aus dem Ausland kommen, und die regionale, heimische Landwirtschaft werde weiter zurückgehen.
Forderung nach mehr EU-Finanzmitteln
Rukwied forderte zudem mehr EU-Finanzmittel für die Landwirte. „Wir brauchen auch weiterhin einen stabilen Agrarhaushalt im Bund und wegen der zunehmenden Herausforderungen ein größeres EU-Agrarbudget“, betonte er. Weitere Belastungen, wie die Streichung der Agrardiesel-Subvention, seien nicht hinnehmbar.
Die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft
Die Forderungen Rukwieds unterstreichen die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft für Deutschland. In Zeiten globaler Unsicherheiten und wachsender Herausforderungen, sei es durch Klimawandel, geopolitische Spannungen oder wirtschaftliche Krisen, ist eine starke und unabhängige Landwirtschaft von zentraler Bedeutung. Sie sichert nicht nur die Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln, sondern trägt auch zur Stabilität und zum Erhalt ländlicher Regionen bei.
Die aktuelle politische Landschaft in Deutschland, geprägt von einer Vielzahl umstrittener Entscheidungen, müsse sich den Realitäten der Landwirtschaft stellen. Die Ampelregierung, insbesondere die Grünen, sollten erkennen, dass die Forderungen der Landwirte nicht unbegründet sind. Eine angemessene Unterstützung der Landwirtschaft ist nicht nur eine Frage der ökonomischen Vernunft, sondern auch der gesellschaftlichen Verantwortung.
Es bleibt abzuwarten, ob die Politik und die Gesellschaft den Appell Rukwieds ernst nehmen und entsprechend handeln. Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft hängt maßgeblich davon ab, ob ein gemeinsames Verständnis für die Notwendigkeit höherer Lebensmittelpreise und eine stärkere Unterstützung der Landwirte erreicht werden kann.
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