Baden-Württemberg beschleunigt Brückenerneuerungen – Kretschmann warnt vor volkswirtschaftlichem Schaden
Der Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden am 11. September hat bundesweit Fragen über den Zustand der Brücken in Deutschland aufgeworfen. In Baden-Württemberg reagiert die Landesregierung nun mit einer Offensive zur Brückenerneuerung. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) betont die Dringlichkeit: „Schnelles Handeln ist hier entscheidend – nicht nur wegen Sicherheitsbedenken, sondern auch, weil baufällige Brücken hohe volkswirtschaftliche Schäden verursachen könnten.“
Sanierungsbedarf bei zahlreichen Brücken
Am 8. Oktober kündigte Kretschmann an, dass 31 sanierungsbedürftige Brücken an Bundesstraßen im Land ersetzt werden sollen. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 30 Millionen Euro. Die gesamten Investitionskosten für die 31 Bauwerke samt Baukosten schätzt das Ministerium auf aktuell rund 150 Millionen Euro. Eine Sammelausschreibung soll helfen, mehr Vorhaben in kürzerer Zeit abzuwickeln. „Die Strategie ist richtig, aber wir müssen weitergehen, weil die Aufgaben von Jahr zu Jahr größer werden“, sagte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann.
Volkswirtschaftliche Folgen
Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen wird auch durch die volkswirtschaftlichen Folgen unterstrichen. Sperrungen oder Belastungseinschränkungen würden insbesondere den Lkw-Verkehr treffen, was zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen könnte. Rund jede zehnte Brücke in Baden-Württemberg benötige derzeit eine Sanierung oder muss ersetzt werden. Perspektivisch müssten jährlich bis zu 100 Brücken grundlegend instand gesetzt, ertüchtigt oder ersetzt werden.
Regelmäßige Prüfungen und drohender Verfall
Die Brückenbauwerke würden alle sechs Jahre einer umfangreichen Hauptprüfung unterzogen, alle drei Jahre finde eine Einfachprüfung durch Bauwerksprüfingenieure statt. Die Straßenmeistereien begutachten die etwa 4.000 Bundesstraßenbrücken und etwa 3.300 Landesstraßenbrücken zudem jährlich, um mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen. In den kommenden Jahren würden immer mehr Brücken, die in den „Boomerjahren des Straßenbaues“ gebaut wurden, altersbedingt in die Sanierungs- oder Abbruchphase übergehen. Daher drohe ein Absinken des Gesamtzustandes.
Ein Blick auf das Bundesfernstraßennetz
Das Bundesfernstraßennetz in Deutschland umfasst 40.160 Brücken. Davon befinden sich rund 17 Prozent der Straßenbrückenfläche in einem guten Zustand. Dies zeigt deutlich, wie groß der Handlungsbedarf ist. Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat die Priorität auf Sanierungen gesetzt, um die Infrastruktur nachhaltig zu sichern und volkswirtschaftliche Schäden zu vermeiden.
Während die Landesregierung von Baden-Württemberg hier aktiv wird, bleibt abzuwarten, wie andere Bundesländer und die Bundesregierung auf die alarmierenden Zustände vieler Brücken reagieren werden. Es ist zu hoffen, dass auch dort schnell gehandelt wird, um die Sicherheit und die wirtschaftliche Stabilität des Landes zu gewährleisten.
Insgesamt zeigt sich, dass die Infrastruktur in Deutschland dringender Aufmerksamkeit bedarf. Die Sanierung und Erneuerung der Brücken ist dabei ein wichtiger Schritt, um die Mobilität und den wirtschaftlichen Fluss im Land aufrechtzuerhalten. Die Landesregierung in Baden-Württemberg hat dies erkannt und handelt entsprechend – ein Beispiel, dem andere folgen sollten.
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