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28.09.2024
08:30 Uhr

Arzneimittel-Lieferengpässe: Ein alarmierendes Signal für die Gesundheitspolitik

Arzneimittel-Lieferengpässe: Ein alarmierendes Signal für die Gesundheitspolitik

Die Gesundheitsbranche schlägt Alarm: In der bevorstehenden Herbst- und Wintersaison drohen massive Arzneimittel-Lieferengpässe. Laut dem Apothekerverband Nordrhein ist jedes zweite Rezept von diesen Engpässen betroffen. „Wir gehen genauso schlecht vorbereitet in diesen Winter wie bereits in den vergangenen Jahren“, so die Aussage des Verbandes in der „Welt am Sonntag“.

Engpässe bei lebenswichtigen Medikamenten

Besonders besorgniserregend ist der Mangel an wichtigen Asthmamitteln und Antibiotika. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Hausärzteverbandes (HAEV), bestätigt, dass die betroffenen Medikamente und das Ausmaß der Engpässe ständig wechseln und regional sehr unterschiedlich sind. Diese Unsicherheiten stellen sowohl Patienten als auch medizinisches Fachpersonal vor große Herausforderungen.

Gesetzliche Maßnahmen ohne Wirkung

Obwohl die Bundesregierung im vergangenen Jahr ein Lieferengpass-Gesetz verabschiedet hat, scheint dieses keinerlei Wirkung zu entfalten. Der Hessische Apothekerverband kritisiert, dass die Apotheken aufgrund der massiven Lieferengpässe und unzureichender politischer Maßnahmen nicht mehr in vollem Umfang ihrem Auftrag nachkommen können, die Bevölkerung mit notwendigen Arzneimitteln zu versorgen.

Auch der Verband ProGenerika, der Hersteller rezeptfreier Medikamente vertritt, bemängelt, dass keine Anreize für die Ausweitung der Produktion von Kinderarzneimitteln und Antibiotika geschaffen wurden. Diese Versäumnisse zeigen deutlich, dass die Gesundheitspolitik der Bundesregierung versagt hat.

Aktuelle Lage und offizielle Stellungnahmen

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verzeichnet aktuell 498 Lieferengpässe (Stand 27.09.2024). Im Vorjahr lag diese Zahl mit 1000 deutlich höher, jedoch ist der Vergleich nur bedingt aussagekräftig, da die Erkältungssaison gerade erst beginnt.

Das Bundesgesundheitsministerium hingegen behauptet, es gäbe keine umfassende Versorgungsknappheit, sondern lediglich „punktuelle Lieferengpässe in einem sehr komplexen Markt“. Diese Verharmlosung der Situation zeigt, wie weit entfernt die Politik von der Realität der Bürger ist.

Forderung nach effektiven Maßnahmen

Die anhaltenden Lieferengpässe sind ein deutliches Zeichen dafür, dass die deutsche Gesundheitspolitik dringend reformiert werden muss. Es bedarf effektiver Maßnahmen und klarer Strategien, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die aktuelle Situation gefährdet nicht nur die Gesundheit der Bürger, sondern auch das Vertrauen in die politischen Entscheidungsträger.

Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung ihre Versäumnisse erkennt und endlich handelt. Nur durch eine konsequente und nachhaltige Gesundheitspolitik können zukünftige Engpässe verhindert und die medizinische Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden.

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