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19.11.2024
10:32 Uhr

Alarmstimmung in der Ostsee: Pistorius warnt vor gezielten Sabotageakten an Datenkabeln

Alarmstimmung in der Ostsee: Pistorius warnt vor gezielten Sabotageakten an Datenkabeln

Die Situation in der Ostsee spitzt sich dramatisch zu. Nach der Beschädigung mehrerer Unterseekabel zwischen europäischen Ländern warnt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius vor gezielten Sabotageakten. Die Vorfälle würden ein besorgniserregendes Muster aufzeigen, das auf eine systematische Bedrohung kritischer Infrastruktur hindeuten könnte.

Mysteriöse Beschädigungen an mehreren Seekabeln

Innerhalb kürzester Zeit wurden gleich zwei wichtige Datenkabel in der Ostsee beschädigt. Betroffen sind sowohl die Verbindung zwischen Finnland und Deutschland als auch ein Kabel zwischen Litauen und der schwedischen Insel Gotland. Das finnisch-deutsche Seekabel Cinia C-Lion1, das auf einer Länge von 1173 Kilometern verläuft, wurde dabei so stark beschädigt, dass die Kommunikationsverbindungen vollständig unterbrochen sind.

Deutliche Worte des Verteidigungsministers

"Es ist offensichtlich, dass es sich um eine hybride Aktion handelt. Wir müssen davon ausgehen, dass hier Sabotage im Spiel ist", warnt Pistorius vor den EU-Verteidigungsministern in Brüssel.

Der Minister schließt einen Zufall, etwa durch ausgeworfene Anker, kategorisch aus. Die Indizien würden vielmehr auf eine gezielte Aktion hindeuten, die Teil einer größeren hybriden Kriegsführungsstrategie sein könnte.

Beunruhigende Parallelen zu Nord Stream

Besonders alarmierend erscheint die Tatsache, dass das beschädigte Cinia C-Lion1-Kabel teilweise dieselbe Route wie die im September 2022 sabotierten Nord-Stream-Pipelines nutzt. Diese geografische Überschneidung lässt aufhorchen und wirft Fragen nach möglichen Zusammenhängen auf.

Reaktionen der betroffenen Länder

  • Litauen verstärkt seine Seepatrouillen
  • Schweden initiiert Untersuchungen in seinen Hoheitsgewässern
  • Deutschland bietet Unterstützung bei den Ermittlungen an

Kritische Infrastruktur im Visier

Bundesinnenministerin Nancy Faeser spricht von einer "hohen Bedrohungslage", die sehr ernst genommen werde. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine und den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines ist die Sicherheit kritischer Infrastruktur in der Ostsee verstärkt in den Fokus der NATO gerückt.

Die jüngsten Vorfälle zeigen einmal mehr die Verwundbarkeit moderner Kommunikationsinfrastruktur und werfen ein Schlaglicht auf die mangelnde Absicherung strategisch wichtiger Verbindungen. Es wird deutlich, dass Deutschland und seine europäischen Partner dringend ihre Schutzmaßnahmen verstärken und ihre Abwehrstrategien gegen solche hybriden Bedrohungen überdenken müssen.

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