Krisensicher – 12 sinnvolle Gründe um Gold zu kaufen
Ist Gold kaufen sinnvoll? Entscheidend ist, was Sie sich vom Kauf versprechen. Gegen einen Kauf sprechen keine gewichtigen Gründe, wenn Sie Gold zuerst als Versicherung gegen extreme Ereignisse sehen und weniger als Renditebringer.
Das Wichtigste auf einen Blick
- 1) Inflationsschutz
- 2) Mobil
- 3) Ausfallsicher
- 4) Schutz vor negativen Realzinsen
- 5) Geringe Korrelation zu Aktien und Anleihen
- 6) Liquide
- 7) Anonymität
- 8) Steuerfrei
- 9) Einfachheit
- 10) Weltweite Akzeptanz
- 11) Zeitersparnis
- 12) Versicherung gegen extreme Ereignisse
1) Gold schützt vor steigenden Inflationsraten
Gold wird teurer, wenn das allgemeine Preisniveau steigt. In den Siebziger Jahren erhöhte sich der Goldpreis von 35 auf über 850 US-Dollar, als die Inflation anzog. Gold schützt also gerade in Zeiten von hoher Inflation oder einer Hyperinflation. Es ist ein ein krisensicherer Inflationsschutz.
2) Gold ist mobil
Es lässt sich leicht verstecken, vergraben oder transportieren. Seine Wertdichte ist sehr hoch: Ein 100-Gramm-Barren im Wert von rund 5000 Euro passt in einer kleine Streichholzschachtel. Immobilien sind dagegen nicht mobil. Der Staat kann sie leicht besteuern oder enteignen, um sich zu entschulden.
3) Gold ist ausfallsicher
Es dürfte das einzige liquide Investment sein, das kein Gegenparteirisiko hat. Es ist ausfallsicher. In 6000 Jahren Menschheitsgeschichte war es immer wertvoll und hat jeden Staatsbankrott oder Krieg überlebt. Dagegen…
- …werden Aktien und Anleihen wertlos, wenn Unternehmen oder Staaten pleite gehen.
- …wären Kryptowährungen bei einem Blackout nicht mehr verfügbar.
4) Gold schützt vor negativen Realzinsen
Wenn die Inflation höher ist als die Zinsen, steigt der Goldpreis. Anleger flüchten dann aus Geldwerten wie Kontoguthaben oder Anleihen, die geringe Zinsen abwerfen. Das zeigte sich etwa in den Siebzigern und seit Anfang der 2000er-Jahre.
5) Gold hat eine geringe Korrelation zu Aktien und Anleihen
Wenn die Kurse von Anleihen oder Aktien fallen, bleibt der Goldpreis häufig gleich oder er steigt. Das macht Gold zu einer idealen Ergänzung zu einem Aktien- und Anleihen-Portfolio. Rahim Taghizadegan und Ronald Stöferle zeigen in ihrem Buch Österreichische Schule für Anleger, dass sich das Edelmetall in Crashjahren besonders gut entwickelt hat. Gerade in den schwächsten Jahren des US-Aktienindexes S&P 500 stieg der Goldpreis besonders kräftig an. Somit sichert das Edelmetall ein Vermögen gegen Wertschwankungen ab.
6) Gold ist liquide
In einer Notsituation können Sie Gold rasch flüssig machen. Einen Käufer finden Sie weltweit in jeder Stadt. Dagegen kann es bei einer Immobilien länger dauern, bis ein Verkauf zu einem guten Preis abgeschlossen ist.
7) Gold kann man anonym kaufen
Beim Kauf ist die Privatsphäre geschützt. Der Staat oder die Hausbank erfahren nicht, dass Sie in Edelmetalle investieren. Pro Geschäft und Tag sind 1999,99 Euro erlaubt, ohne dass ein Händler die Personalien aufnehmen muss.
8) Gold ist steuerfrei
Es fällt nicht unter die Mehrwertsteuer. Kursgewinne sind nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei.
Dagegen…
- unterliegen Mieteinnahmen aus einer Immobilie der Einkommenssteuer.
- Aktiengewinne fallen unter die Abgeltungssteuer.
- Kursgewinne mit Kryptowährungen sind ab 600 Euro pro Jahr steuerpflichtig, wenn Sie die Kryptowährungen nicht länger als 12 Monate halten.
9) Gold versteht jeder
Eine alte Börsenweisheit lautet: Investiere in nichts, was du nicht verstehst. Gold ist ein leicht verständliches Investment. Sie brauchen kein großes Vorwissen über die Börse oder Finanzen.
Dagegen…
- sollte man bei Aktien Unternehmensbilanzen lesen können.
- Bei Immobilien braucht es unternehmerisches Geschick, um eine Immobilie instand zu halten und Mieten und Verkaufspreise auszuhandeln.
- Bei Kryptowährungen sollte man IT-Kenntnisse besitzen.
10) Gold wird weltweit akzeptiert
Es war in vielen Kulturen und zu allen Zeitepochen Tauschmittel. Auch heute werden Sie überall einen Abnehmer finden.
11) Gold spart Zeit
Gold kaufen Sie ein einziges Mal und müssen sich anschließend nicht mehr darum kümmern. Das erspart Ihnen Zeit.
Dagegen…
- müssen Sie bei Aktien die Börse beobachten und sich über das Unternehmen genau informieren, bevor sie einsteigen.
- Bei einer Immobilie müssen Sie sich um Instandhaltung und andere Mieterbelange kümmern.
12) Gold ist die beste Versicherung gegen extreme Ereignisse
Es ist praktisch unzerstörbar und hält ewig. Egal ob Blackout, Sonnensturm, ein Weltkrieg, ein Hausbrand oder eine Naturkatastrophe: Münzen und Barren bleiben unversehrt und als Tauschmittel gefragt. Es gibt wohl keine andere Anlageklasse, die in all diesen Extremereignissen ihren Wert behalten würde. Gold wird deshalb oft auch als Event-Hedge bezeichnet.
Dagegen…
- wird eine Immobilie bei einem Krieg zerstört.
- Auf Kryptowährungen oder Wertpapiere haben Sie nach einem Sonnensturm oder einem Blackout keinen Zugriff.
Entkräftet: Argumente gegen Gold
Gibt es auch gewichtige Argumente, warum der Kauf eine schlechte Entscheidung ist? Kommt darauf an! Wenn man die Investition in erster Linie als Versicherung gegen Krisen begreift und weniger als Renditebringer, lässt sich aus unserer Sicht wenig gegen ein Kauf einwenden.
1) Der Goldpreis schwankt stark
Die Schwankungen ähneln den der Aktienkurse ob nach oben oder nach unten, sagen Kritiker. Das Investment sei deswegen nicht „risikolos“. Uns überzeugt das Argument nicht.
- Es ist zwar historisch richtig, dass der Preis seit dem Jahr 1971 in etwa so kräftig geschwankt hat wie die Aktienkurse. Aber der er fiel vor allem in Zeiten von positiven Realzinsen, also wenn die Inflationsrate geringer war als die Zinsen. Derzeit sind wir aber in einer Ära der negativen Realzinsen, denn Zinsen oberhalb der Inflationsrate sind auf die kommenden Jahre nicht absehbar. Würde die EZB die Zinsen erhöhen, würden Südländer wie Italien ihre Anleihezinsen auf Dauer nicht mehr bedienen können und der Euro könnte auseinander fallen. Das möchte die Bundesregierung und andere führende Politiker der Euro-Staaten unbedingt verhindern.
- Finanzberater setzen Risiko mit einem schwankenden Preis gleich. Das ist falsch. Bloß weil der Kurs von Anleihen weniger schwankt, sind sie kein sichereres Investment. Anleihen können wertlos werden, wenn Staaten oder Unternehmen bankrott gehen. Gold wurde in 3000 Jahren Währungsgeschichte noch nie wertlos.
- 10-jährige deutsche Staatsanleihen und andere Euro-Anleihen fahren derzeit negative Renditen ein. Rechnet man die Inflation hinzu, dürfte die reale Rendite dieser Anleihen bei unter 5 Prozent liegen. Gold hat in den vergangenen fünf Jahren eine positive Rendite oberhalb der Inflationsrate eingefahren.
2) Gold wirft keine Zinsen und Dividenden ab
Dieses Argument macht aus unserer Sicht wenig Sinn. Schließlich gibt es auch Aktien, die keine Dividenden abwerfen. Viele Aktionäre betrachten das sogar als einen Vorteil, weil sie sich nicht darum kümmern wollen, die laufenden Erträge zu reinvestieren. Außerdem sehen viele Anleger das edle Metall gar nicht als Renditebringer, sondern als Versicherung. Sie können besser schlafen, wenn sie wissen, dass ein Teil ihres Vermögens nie an Wert verlieren wird.
3) Gold aufbewahren ist teuer
Die Aufbewahrung kann viel billiger sein, als ein Aktiendepot bei einer Bank oder die Instandhaltung einer Immobilie. Sie können es kostenfrei zuhause verstecken. Wenn Sie das geschickt anstellen, dürfte ein Dieb dieses nicht finden. Ein Einbruch dauert nämlich in der Regel bloß wenige Minuten.
Größere Bestände können Sie im Ausland einlagern lassen. Dabei können die Nebenkosten pro Jahr unter einem Prozent der Anlagesumme liegen. Sie dürften somit geringer sein als bei Immobilien oder aktiv gemanagten Fonds. Hier finden Sie eine Liste mit verschiedenen Anbietern.
4) Gold birgt ein Währungsrisiko
Gold wird in US-Dollar gehandelt. Wenn der Euro gegenüber dem Dollar zulegt, sinkt der Wert von Gold, es hat also ein Währungsrisiko. Deswegen nicht zu investieren, sehen wir als einen Fehler an.
- Das Edelmetall birgt auch eine Währungschance: Der Wert steigt, wenn der Euro gegenüber dem Dollar fällt. Seit der Finanzkrise 2008 hat der Euro gegenüber dem Dollar abgewertet. Goldanleger haben davon profitiert.
- Auch manche ausländischen Aktien bergen ein Währungsrisiko. Das gilt für Aktien von mittelgroßen oder kleinen Unternehmen, die bloß an der Heimatbörse gehandelt werden.
- Wenn der Währungskurs ungünstig ist, müssen Sie nicht verkaufen. Sie können auch abwarten.
5) Gold in kleiner Stückelung zu kaufen ist teuer
Die Nebenkosten sind bei einer 1/10-Unze-Münze relativ höher als bei einer 1-Unze-Münze. Trotzdem kann eine kleine Stückelung im Notfall lebensrettend sein, weil man damit öfters tauschen kann. Sehen Sie dazu unser Video, indem wir von einem Professor berichten, der mit 1/10-Unzen-Krügerrand der Hyperinflation in Argentinien entfliehen konnte.
Große Barren sind wenig liquide. Ein 1-Kilogramm-Barren ist rund 55.000 Euro wert. In einer Krise würde der Verkauf lange dauern und der Barren wäre nicht zuhause verfügbar.
6) Gold wirft weniger Rendite als Aktien ab
Es ist richtig, dass Aktien historisch gesehen über lange Zeiträume die höchsten Renditen erzielten. Aber der Vergleich mit Aktien hinkt: Die meisten Anleger sehen in Gold keinen Renditebringer, sondern eine Versicherung und einen Inflationsschutz. Gold war bis zum Jahr 1971 ein Währungsmetall. Gold sollte man deswegen mit Dollar, Euro und anderen Währungen vergleichen. Zudem performte es in bestimmten Zeiträumen besser als Aktien, etwa den Siebziger Jahren. Wer im Jahr 2000 Gold kaufte und Ende 2020 verkaufte, erzielte eine durchschnittliche Jahresrendite von 8,7 Prozent. Der Weltaktienindex MSCI World stieg in diesem Zeitraum im Schnitt bloß um 3,8 Prozent.
7) Gold wird bald per Verbot enteignet
In der Währungsgeschichte gab es bereits zahlreiche Goldverbote. In den USA war der Besitz zwischen 1933 und 1974 untersagt. Der SPD-Reichspräsident Friedrich Ebert verhängte im Jahr 1923 ein Goldverbot, das bis 1931 galt. Damals mussten die Deutschen Goldvermögen über zehn Goldmark innerhalb von drei Wochen abgeben. Für die Zukunft ist aus unserer Sicht ein Verbot aber wenig wahrscheinlich. Die Gründe:
- Physisches Gold in Form von Barren und Münzen steht bloß für einen kleinen Teil des Privatvermögens der Deutschen. Von den 7 Billionen Euro macht es – abhängig vom Kurs – etwa 3 bis 4 Prozent aus.
- Ein Verbot wäre schwierig durchsetzbar. Goldbestände lassen sich nämlich leicht verstecken oder im Ausland einlagern.
- Ein Verbot wäre unpopulär, weil Menschen Gold zur Krisenvorsorge halten.
Selbst wenn Gold enteignet würde, dürfte der Staat zumindest eine Entschädigung zahlen.
8) Sobald das Bargeld abgeschafft ist, wäre Gold nutzlos
Dieses Argument ist eine Variante des Goldverbot-Arguments. Wenn Bargeld komplett abgeschafft würde und die Zentralbanken digitale Währungen einführten, ließe sich Gold sehr einfach verbieten. Der Staat würde auch sofort von einem Kauf erfahren. Das erstandene Edelmetall wäre also nutzlos, so die Argumentation. Wir halten das für nicht überzeugend.
- In allen Staaten, selbst den totalitärsten, gab es Schwarzhandel. Sogar in Gefängnissen, in denen die Insassen auf Schritt und Tritt überwacht werden, blüht der Drogenhandel.
- Das Edelmetall dürfte sich weiter in Kryptowährungen tauschen lassen, die außerhalb des staatlichen Einflusses stehen.
- Es ließe sich weiter verstecken und vererben. Bislang ging noch jede Diktatur irgendwann zu Ende.
Fazit: Die Vorteile von Gold sind…
- Inflationsschutz: Es steigt im Preis, wenn die Inflation anzieht. Es ist der ideale Schutz, wenn die Preise rasch steigen oder eine Hyperinflation droht.
- Mobil: Es lässt sich verstecken und wegtransportieren, während immobile Vermögensgüter einfacher zu enteignen oder zu besteuern sind.
- Kein Gegenparteirisiko: Anleihen oder Aktien können wertlos werden, wenn ein Unternehmen oder der Staat pleite geht. Das glänzende Edelmetall war in 6000 Jahren Menschheitsgeschichte immer wertvoll.
- Schutz vor negativen Realzinsen: Wenn die Inflationsrate die Zinsen übersteigt, werden Anleihen oder Bankguthaben entwertet. Der Goldpreis stieg jedoch historisch gesehen bei negativen Realzinsen.
- Geringe Korrelation mit Aktien und Anleihen: Wenn die Kurse von Aktien und Anleihen fallen, stagniert oder steigt der Preis meist. Das sichert ein Vermögen gegen Wertschwankungen ab.
- Liquidität: Sie finden zügig einen Abnehmer für Ihren Schatz, wenn Sie wegen eines Notfalls zeitnah Geld brauchen.
- Anonymität: Der Staat und Ihre Hausbank erfahren nicht, wenn Sie Gold bis zu einem Wert von 1999,99 Euro bar kaufen.
- Steuervorteil: Kursgewinne sind nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei.
- Einfachheit: Es ist ein leicht verständliches Investment, für das Anleger kein Finanzwissen brauchen.
- Weltweite Akzeptanz: Mit Gold können Sie weltweit bezahlen. Zu allen Zeiten und in fast allen großen Kulturen war es Tauschmittel.
- Zeitersparnis: Die Wertanlage verbraucht wenig Zeit – im Gegensatz zu Immobilien oder einem Aktiendepot.
- Event-Hedge: Es ist eine Versicherung gegen extreme Ereignisse. Es ist praktisch unzerstörbar und hält ewig. Ihre Investition übersteht auch einen Blackout, Sonnensturm, einen Weltkrieg oder eine Naturkatastrophe.