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22.10.2024
06:54 Uhr

ZDF muss Informationen über abgeschobenen Afghanen korrigieren

ZDF muss Informationen über abgeschobenen Afghanen korrigieren

Das ZDF hat sich kürzlich in Bezug auf die Dokumentation über einen der 28 abgeschobenen afghanischen Straftäter korrigieren müssen. Ursprünglich hatte die ZDF-Journalistin Katrin Eigendorf die Straftat des Mannes als eine „kleine Auseinandersetzung“ bezeichnet. Nun gibt der Sender zu, dass es sich um eine „schwere Straftat“ handelte und der Mann „keine Einsicht“ zeigte.

Fehlende Informationen und Verharmlosung

In der Dokumentation „Abgeschoben nach Afghanistan – und jetzt?“ wurde der Fall des abgeschobenen Raheem behandelt. Zunächst hieß es, Raheem sei in eine „kleine Auseinandersetzung“ verwickelt gewesen. Später stellte sich heraus, dass das ZDF keine genauen Informationen über den Mann hatte. Eigendorf erklärte auf der Plattform X (vormals Twitter), dass Raheem selbst von einer „Auseinandersetzung mit Messern“ sprach, und dass er „keine Einsicht“ für seine Tat zeigte.

Wirtschaftliche Gründe statt politischer Verfolgung

Eigendorf erwähnte zudem, dass Raheems Flucht nach Deutschland aus „wirtschaftlichen Gründen und nicht politischer Verfolgung“ erfolgte. Dies steht im Widerspruch zu früheren Darstellungen, die eher den Eindruck erweckten, Raheem sei ein Opfer seiner Umstände gewesen.

Datenschutz und Informationslücken

Ein weiteres Problem ist, dass das ZDF laut Eigendorf keine Auskunft über die Straftat von den zuständigen Behörden erhielt. Diese hätten auf den Datenschutz verwiesen. Der Sender musste den Artikel über die Dokumentation überarbeiten und ergänzte insbesondere die Einordnung zu Tat und Strafmaß. Es wurde klargestellt, dass Raheem zu drei Jahren Haft verurteilt wurde, was die Schwere der Straftat unterstreicht.

Kritik an der Berichterstattung

Die Korrektur des ZDF wirft Fragen zur journalistischen Sorgfaltspflicht auf. Kritiker bemängeln, dass die ursprüngliche Darstellung verharmlosend wirkte. In der vorherigen Fassung hieß es irreführend: „Was genau passiert ist, wissen wir nicht.“ Diese Formulierung wurde nun als unzureichend und verharmlosend erkannt und korrigiert.

Reaktionen und politische Implikationen

Die Reaktionen auf die Korrektur waren vielfältig. Einige Kommentatoren kritisierten die Berichterstattung des ZDF scharf und warfen dem Sender vor, die Tat des Afghanen verharmlosen zu wollen. Andere sehen darin ein weiteres Beispiel für die problematische Informationspolitik des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Die politische Dimension dieser Berichterstattung darf nicht unterschätzt werden. In Zeiten, in denen das Vertrauen in die Medien ohnehin stark schwindet, tragen solche Vorfälle zur weiteren Polarisierung der Gesellschaft bei. Es stellt sich die Frage, ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk seiner Aufgabe, neutral und objektiv zu berichten, noch gerecht wird.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Korrektur des ZDF zwar notwendig war, aber erneut zeigt, wie wichtig eine sorgfältige und transparente Berichterstattung ist. Gerade in politisch und gesellschaftlich angespannten Zeiten ist es unerlässlich, dass Medien ihrer Verantwortung gerecht werden und nicht durch ungenaue oder verharmlosende Darstellungen zur Verwirrung und Spaltung beitragen.

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