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30.07.2024
06:50 Uhr

Wärmepumpen: Geschäft bricht trotz Gebäudeenergiegesetz um 50 Prozent ein

Wärmepumpen: Geschäft bricht trotz Gebäudeenergiegesetz um 50 Prozent ein

Im ersten Halbjahr 2024 haben die Deutschen deutlich weniger Wärmepumpen gekauft als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) wurden lediglich 90.000 Pumpen verkauft, was einem drastischen Rückgang von 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Verband rechnet bis zum Jahresende mit einem Absatz von maximal 200.000 Wärmepumpen.

Gebäudeenergiegesetz erfüllt Erwartungen nicht

Das zum Jahresbeginn in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz (GEG) sollte eigentlich das Heizen in Deutschland langfristig klimafreundlicher gestalten und die Verbraucher vor Preissprüngen bei Öl und Gas schützen. Doch die Realität sieht anders aus. Trotz der gesetzlichen Vorgaben und der steigenden CO₂-Bepreisung ist der Absatz von Wärmepumpen stark eingebrochen.

Ursachen für den Rückgang

BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt sieht in der mangelnden Planungssicherheit einen wesentlichen Grund für den Rückgang: „Wir sehen, dass sich der Markt nach der starken Nachfrage im Jahr 2023 deutlich abgekühlt hat.“ Die kommunale Wärmeplanung, die Städte in den nächsten Jahren vorlegen müssen, bringe Unklarheit mit sich. „In dieser unübersichtlichen Gemengelage schieben die Menschen die Heizungsmodernisierung eher auf.“

Gesamter Heizungsmarkt betroffen

Nicht nur Wärmepumpen sind von dem Einbruch betroffen. Insgesamt verkauften Hersteller 43 Prozent weniger Heizungssysteme im ersten Halbjahr als im selben Zeitraum im Jahr 2023. Darunter fallen auch Brennwertheizungen und Pelletheizungen. Laut BDH schätzen Hersteller die Marktentwicklung verschiedener Produkte überwiegend pessimistisch ein.

Stiftung Warentest: Wärmepumpen im Test

Die Stiftung Warentest hat jüngst fünf Wärmepumpen-Modelle getestet und auch geprüft, wie sie im Betrieb in älteren Bestandsgebäuden abschneiden. Kriterien waren, wie effizient die Geräte bei verschiedenen Temperaturen laufen, wie leicht sie sich bedienen lassen und wie laut sie sind. Das Ergebnis: Vier Wärmepumpen schnitten insgesamt „gut“ ab, eine wurde als „befriedigend“ bewertet.

Forderungen nach mehr Förderung

Der BDH erhofft sich positive Impulse durch eine Ausweitung der Förderung. Ohne zusätzliche Anreize könnte der Markt weiterhin stagnieren, was nicht nur die Klimaziele der Bundesregierung gefährden würde, sondern auch die Verbraucher weiter verunsichern könnte.

Fazit

Der drastische Rückgang im Verkauf von Wärmepumpen zeigt deutlich, dass die derzeitige Politik nicht ausreicht, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Die Bundesregierung muss schnell handeln und mehr Planungssicherheit sowie finanzielle Anreize schaffen, um die Energiewende im Heizungsmarkt voranzutreiben. Andernfalls droht Deutschland, seine Klimaziele zu verfehlen und die Bürger weiter zu verunsichern.

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