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23.06.2024
17:42 Uhr

Vogelgrippe-Pandemie: Eine potenzielle Bedrohung größer als Corona?

Vogelgrippe-Pandemie: Eine potenzielle Bedrohung größer als Corona?

Die Ausbreitung der Vogelgrippe unter Säugetieren hat Experten alarmiert und zeigt deutlich, dass die Welt nicht ausreichend auf zukünftige Pandemien vorbereitet ist. Dies geht aus einem aktuellen Expertenbericht hervor, der vier Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie veröffentlicht wurde. Die Autoren der Studie kritisieren, dass Politiker weltweit die Zukunft aufs Spiel setzen, indem sie nicht genügend in die Pandemie-Vorsorge investieren.

H5N1: Ein gefährliches Virus auf dem Vormarsch

Das Vogelgrippevirus H5N1 hat in den letzten Monaten vermehrt auf Säugetiere übergegriffen, darunter auch auf Milchvieh in den USA. Bereits mehrere Menschen haben sich infiziert, was die Befürchtungen einer drohenden Pandemie verstärkt. Sollte sich H5N1 von Mensch zu Mensch übertragen, wäre die Welt laut der früheren neuseeländischen Premierministerin und Studien-Co-Autorin Helen Clark sehr wahrscheinlich erneut überfordert.

„Eine Vogelgrippe-Pandemie könnte potenziell noch katastrophaler sein als Corona“, warnte Clark. „Wir sind ganz einfach nicht gerüstet, um künftige Krankheitsausbrüche zu stoppen, bevor sie sich weiter ausbreiten.“

Fehlende Vorsorge trotz vorhandener Mittel

Clark kritisierte auch, dass reiche Länder zwar über passende Impfstoffe verfügen, diese jedoch bisher nicht in zentralafrikanischen Staaten verfügbar gemacht wurden. Ein besonders besorgniserregender Fall ist der Mpox-Virenstamm, der sich unter Kindern in der Demokratischen Republik Kongo verbreitet. Die mangelnde Verfügbarkeit von Impfstoffen in betroffenen Regionen zeigt einmal mehr die Ungerechtigkeiten im globalen Gesundheitssystem auf.

Politische Verantwortung und Versäumnisse

Die Kritik der Experten richtet sich vor allem gegen die politischen Entscheidungsträger, die trotz der Erfahrungen aus der Corona-Pandemie nicht ausreichend Maßnahmen ergriffen haben, um zukünftige Ausbrüche zu verhindern. Es scheint, als ob die Lehren aus der jüngsten Vergangenheit schnell vergessen wurden und die notwendigen Investitionen in die Gesundheitsinfrastruktur und Pandemie-Vorsorge ausbleiben.

Ein Appell an die Politik

Die Studienautoren fordern eindringlich, dass Regierungen weltweit ihre Anstrengungen verstärken, um besser auf zukünftige Pandemien vorbereitet zu sein. Dies beinhalte nicht nur die Entwicklung und Verteilung von Impfstoffen, sondern auch umfassende Maßnahmen zur Überwachung und Kontrolle von Krankheitsausbrüchen.

Die aktuelle Situation zeigt, dass die Weltgemeinschaft vor einer großen Herausforderung steht. Es bleibt abzuwarten, ob die politischen Entscheidungsträger die Warnungen der Experten ernst nehmen und die notwendigen Schritte unternehmen, um eine potenziell noch katastrophalere Pandemie zu verhindern.

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