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23.09.2024
06:03 Uhr

Tragödie am historischen Datum: Japanischer Junge in China erstochen

Tragödie am historischen Datum: Japanischer Junge in China erstochen

Ein tragisches Ereignis hat die Beziehungen zwischen Japan und China erneut auf eine harte Probe gestellt. Ein zehnjähriger japanischer Schüler wurde in der Nähe einer japanischen Schule in Südchina niedergestochen und erlag später seinen Verletzungen. Dies geschah am Jahrestag des sogenannten 918-Ereignisses, das tief in der Geschichte beider Länder verwurzelt ist.

Hintergründe der Tat

Nach Angaben des chinesischen Außenministeriums wurde der Junge am Morgen des 18. September etwa 200 Meter vom Schultor entfernt von einem Mann angegriffen. Der Angreifer, ein 44-jähriger Mann mit dem Familiennamen Zhong, wurde noch am Tatort festgenommen. Trotz sofortiger medizinischer Versorgung starb der Schüler am frühen Morgen des nächsten Tages. Die japanische Außenministerin Yoko Kamikawa äußerte tiefes Bedauern über die Tat und forderte eine schnelle Aufklärung durch die chinesischen Behörden.

Historischer Kontext

Das Datum des Angriffs, der 18. September, ist in China von großer historischer Bedeutung. Am 18. September 1931 explodierte ein Abschnitt einer japanischen Eisenbahnstrecke in der nordchinesischen Stadt Shenyang. Dieses Ereignis diente den japanischen Truppen als Vorwand, um die Invasion Chinas einzuleiten, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs andauerte. Diese historische Last könnte die Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter verschärfen.

Reaktionen aus China und Japan

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, betonte, dass Peking mit Tokio über den Vorfall im Gespräch sei und versicherte, dass der Angriff ein Einzelfall sei. „Wir glauben, dass Einzelfälle den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen China und Japan nicht beeinträchtigen werden“, sagte Lin. Dennoch bleibt die Sorge um die Sicherheit japanischer Staatsbürger in China bestehen.

Antijapanische Erziehung

Ein zentrales Thema in der Diskussion um den Vorfall ist die sogenannte „antijapanische Erziehung“, die in China seit Jahrzehnten praktiziert wird. Diese Form der Erziehung, die bereits im Kindergarten beginnt, könnte laut Experten zur Entstehung einer fremdenfeindlichen Stimmung beitragen. Ein chinesischer Dissident in den USA, Wang Dan, äußerte auf der Social-Media-Plattform X, dass der Angriff auf den Jungen ein Ergebnis dieser bewussten Indoktrination sei.

Frustration und wirtschaftliche Probleme

Yaita Akio, ein japanischer Journalist, der in Taiwan lebt, sieht den Angriff auch im Kontext der aktuellen wirtschaftlichen Probleme Chinas. „Die Frustration und Unzufriedenheit, die sich aufgrund der wirtschaftlichen Probleme in der chinesischen Bevölkerung zusammenbraut, wurde absichtlich auf Ausländer gelenkt“, so der Journalist. Nach jahrelanger antijapanischer Propaganda seien die Japaner zur Hauptzielscheibe geworden.

Forderungen nach mehr Sicherheit

Der japanische Botschafter in China, Kanasugi Kenji, forderte während eines Telefonats mit dem chinesischen Vize-Außenminister Sun Weidong verstärkte Sicherheitsvorkehrungen an der japanischen Schule. Er betonte die Notwendigkeit, solche tragischen Vorfälle in Zukunft zu verhindern und die Sicherheit japanischer Staatsbürger in China zu gewährleisten.

Dieses tragische Ereignis zeigt einmal mehr, wie tief die Wunden der Geschichte und die gegenwärtigen politischen Spannungen die Beziehungen zwischen China und Japan belasten. Es bleibt zu hoffen, dass beide Länder Wege finden, diese Herausforderungen zu überwinden und eine friedlichere Zukunft zu gestalten.

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