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02.05.2024
15:33 Uhr

Studie enthüllt: Soziale Ungleichheit verschärft Kluft in Lebenserwartung

Studie enthüllt: Soziale Ungleichheit verschärft Kluft in Lebenserwartung

Die soziale Schere in Deutschland öffnet sich weiter – diesmal mit direkten Auswirkungen auf die Lebenserwartung der Bürger. Eine aktuelle Studie des renommierten Robert Koch-Instituts (RKI) legt offen, dass die wirtschaftliche Lage eines Menschen maßgeblich darüber entscheidet, wie alt er wird. Die Ergebnisse, die in der Fachzeitschrift "The Lancet Public Health" veröffentlicht wurden, zeichnen ein düsteres Bild der sozialen Realität in Deutschland.

Wohlstand als Lebenselixier?

Es scheint, als wäre Wohlstand in Deutschland nicht nur ein Garant für ein sorgenfreieres Leben, sondern auch für ein längeres. Die RKI-Studie zeigt auf, dass die Lebenserwartung in sozial benachteiligten Wohngebieten langsamer steigt oder gar stagniert, während wohlhabendere Schichten einen deutlichen Zuwachs verzeichnen. So ist die Lebenserwartung von Frauen aus den am meisten benachteiligten Gegenden im Vergleich zu ihren wohlhabenderen Mitbürgerinnen von 2003 bis 2019 von 1,1 auf 1,8 Jahre Differenz angestiegen. Bei Männern ist der Unterschied von drei Jahren auf 3,1 Jahre im selben Zeitraum gewachsen.

Die Corona-Pandemie als Brennglas sozialer Ungerechtigkeit

Die Corona-Pandemie hat diese Ungleichheit noch verschärft. Die Studie des RKI weist darauf hin, dass in den Jahren nach 2019 der Abstand in der Lebenserwartung noch schneller gewachsen ist – auf 2,2 Jahre bei Frauen und 3,5 Jahre bei Männern im Jahr 2021. Die höhere Covid-19-Sterblichkeit in sozioökonomisch benachteiligten Regionen hat hierbei eine tragende Rolle gespielt.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs als treibende Faktoren

Die Forscher führen die zunehmende Ungleichheit vor allem auf die Entwicklungen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs, insbesondere Lungenkrebs, zurück. Obwohl die Sterblichkeit an diesen Krankheiten insgesamt zurückgegangen ist, profitierten Menschen aus ärmeren Wohngegenden weniger von dieser positiven Entwicklung als jene aus reicheren Gegenden.

Bildung und Einkommen als Marker für Benachteiligung

Die Studie, an der neben dem RKI auch das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung und die Medizinische Hochschule Hannover beteiligt waren, stützt sich auf Daten des Statistischen Bundesamtes und einen speziellen RKI-Datensatz, der Bildungsabschlüsse, Beschäftigung und Einkommen in verschiedenen Regionen Deutschlands erfasst. So wird deutlich, dass Bildung und Einkommen entscheidende Faktoren für die Lebenserwartung sind.

Altersarmut: Ein wachsendes Problem

Die Thematik der Altersarmut ist eng mit den Ergebnissen der RKI-Studie verknüpft. Die Zahl der Rentner, die auf Grundsicherung angewiesen sind, ist auf einem Allzeithoch. Es stellt sich die Frage, wie lange die Politik noch tatenlos zusehen will, während die Gesellschaft immer weiter auseinanderdriftet.

Ein Appell für die Rückbesinnung auf traditionelle Werte

Die Studie des RKI sollte ein Weckruf sein, sich wieder auf traditionelle Werte zu besinnen. Eine Gesellschaft, die ihre älteren Mitglieder in Armut leben lässt und die Gesundheit ihrer Bürger nach wirtschaftlichem Status bemisst, kann nicht als gesund bezeichnet werden. Es ist an der Zeit, dass wir uns wieder auf die Grundpfeiler einer solidarischen Gemeinschaft konzentrieren und die Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinandergehen lassen.

Fazit: Handlungsbedarf ist offensichtlich

Die Ergebnisse der RKI-Studie sind ein klares Zeichen dafür, dass politisches Handeln dringend erforderlich ist, um die soziale Ungleichheit in Deutschland zu bekämpfen. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, jedem Bürger unabhängig von seiner wirtschaftlichen Lage ein langes und gesundes Leben zu ermöglichen.

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