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06.09.2024
05:53 Uhr

Spionageverdacht: Mitarbeiterin zweier US-Gouverneure verhaftet

Spionageverdacht: Mitarbeiterin zweier US-Gouverneure verhaftet

Die Verhaftung von Linda Sun und ihrem Ehemann Christopher Hu wegen Spionageverdachts sorgt in New York für erhebliches Aufsehen. Die ranghohe Mitarbeiterin zweier Gouverneure soll im Auftrag der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) agiert haben. Diese Vorfälle werfen erneut ein düsteres Licht auf die zunehmenden Bemühungen Pekings, Einfluss auf die chinesische Diaspora in den USA auszuüben.

Verhaftung und Anklage

Am 3. September 2024 wurden Linda Sun und Christopher Hu im Auftrag der Bundesstaatsanwaltschaft festgenommen. Die Anklagepunkte sind schwerwiegend: Spionage, Betrug, Geldwäsche und Menschenschmuggel. Entgegen dem „Foreign Agents Registration Act“ von 1938 sollen sie ihre Tätigkeit für das kommunistische Regime Chinas nicht gemeldet haben. Nach ihrer Festnahme wurden beide gegen Kaution freigelassen, jedoch unter strengen Auflagen, keinen Kontakt zu chinesischen Offiziellen aufzunehmen.

Verbindungen zu New Yorks Gouverneuren

Linda Sun soll während ihrer Arbeit für den ehemaligen Gouverneur Mario Cuomo und die jetzige Gouverneurin Kathy Hochul Informationen an Peking weitergegeben und aktiv Einfluss auf politische Entscheidungen genommen haben. Zwischen 2012 und 2023 hatte sie verschiedene Posten inne, darunter Globale Handelsmanagerin und Verbindungsdirektorin für Asien. Das Büro des Gouverneurs erklärte, dass Sun bereits im Vorjahr wegen Verdachts auf Unregelmäßigkeiten entlassen und die Behörden informiert worden sei.

Einflussnahme auf Taiwan-Fragen

Besonders brisant sind die Vorwürfe, dass Sun die Kontaktaufnahme zwischen Vertretern Taiwans und der Regierung des Staates New York behindert habe. 2018 soll sie sogar persönlich gegen einen Besuch des taiwanesischen Präsidenten demonstriert haben. Eine Textnachricht belegt, dass sie 2020 erfolgreich beim Presseteam Cuomos intervenierte, um eine Rede abzuändern, in der Taiwan als eigenständiges Land erwähnt worden wäre.

Luxuriöser Lebensstil

Für ihre Dienste sollen Sun und Hu großzügig entlohnt worden sein. Neben regelmäßig gelieferten Spezialitäten wie gesalzenen Enten, besaß das Paar ein Haus im Wert von vier Millionen US-Dollar auf Long Island, eine Ferienwohnung auf Hawaii und teure Autos wie einen Ferrari Roma. Diese Luxusgüter werfen Fragen auf, wie tief die Verstrickungen zwischen Sun und der KPC tatsächlich gingen.

Pekings Einfluss auf die chinesische Diaspora

Die „Washington Post“ hat in Zusammenarbeit mit Menschenrechtsgruppen aufgedeckt, wie massiv die KPC versucht, ihren Einfluss auf die chinesische Diaspora in den USA auszuweiten. Beim APEC-Gipfel 2023 in San Francisco mobilisierte das Regime mindestens 35 Diaspora-Gruppen, um regierungskritische Demonstranten anzugreifen. Diese Vorfälle verdeutlichen die aggressive Strategie Pekings, die chinesische Gemeinschaft im Ausland zu kontrollieren und zu manipulieren.

Fazit

Die Verhaftung von Linda Sun und Christopher Hu zeigt einmal mehr die weitreichenden und besorgniserregenden Versuche der Kommunistischen Partei Chinas, Einfluss auf internationale Politik und Gesellschaften zu nehmen. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Enthüllungen in diesem Fall noch ans Licht kommen und welche Konsequenzen dies für die Beziehungen zwischen den USA und China haben wird.

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