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13.08.2024
06:15 Uhr

SPD-Präsidium unterstützt Stationierung von US-Raketen: Ein Schritt zur Stärkung der Verteidigung?

SPD-Präsidium unterstützt Stationierung von US-Raketen: Ein Schritt zur Stärkung der Verteidigung?

Die jüngste Entscheidung des SPD-Präsidiums, die Stationierung von weitreichenden US-Waffen in Deutschland zu unterstützen, sorgt für heftige Diskussionen. Während einige prominente Sozialdemokraten ihre Bedenken äußern, steht die Parteispitze geschlossen hinter der Vereinbarung. Diese Entscheidung wirft Fragen auf und könnte weitreichende Konsequenzen für die deutsche Verteidigungspolitik haben.

Ein umstrittener Beschluss

Die Parteispitze der SPD hat sich klar für die Stationierung von US-Waffensystemen in Deutschland ausgesprochen. In einem Beschluss des Präsidiums heißt es: "Als SPD übernehmen wir Verantwortung dafür, dass kein Kind, das heute in Deutschland geboren wird, wieder Krieg erleben muss. Die Vereinbarung der SPD-geführten Bundesregierung mit der US-Administration, ab 2026 US-amerikanische Raketen mit größerer Reichweite in Deutschland zu stationieren, ist dafür ein wichtiger Baustein."

Reaktionen aus der Partei

Diese Entscheidung stößt jedoch nicht überall auf Zustimmung. Der Fraktionschef der SPD im Bundestag, Rolf Mützenich, warnte vor dem Risiko einer militärischen Eskalation. Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner sprach sich gegen weitere Aufrüstung aus. Der frühere SPD-Chef Norbert Walter-Borjans forderte, das Thema parteiintern und auch im Bundestag zu diskutieren.

Die Argumentation der Parteispitze

Die Parteispitze betont, dass die Stationierung der Waffen keine konfrontative Aufrüstung sei, sondern eine Stärkung der Verteidigung Deutschlands und der Bündnisfähigkeit von NATO und EU. "Die geplanten Waffen werden mit konventionellen Sprengköpfen ausgestattet und in bestehenden US-Militäreinrichtungen im Westen Deutschlands stationiert. Eine nukleare Bewaffnung der Systeme ist nicht vorgesehen," heißt es im Beschluss.

Hintergrund und historische Parallelen

Am Rande des NATO-Gipfels im Juli hatten das Weiße Haus und die Bundesregierung bekanntgegeben, dass die USA von 2026 an in Deutschland wieder Waffensysteme stationieren wollen, die weit bis nach Russland reichen. Genannt wurden Tomahawk-Marschflugkörper, SM-6-Raketen und neue Hyperschallwaffen. Kanzler Olaf Scholz argumentierte, die Waffen dienten der Abschreckung, und es gehe darum, einen Krieg zu verhindern.

Diese Argumentation erinnert an den NATO-Doppelbeschluss der 1980er Jahre, als die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Europa ebenfalls heftige Debatten auslöste. Auch damals ging es um Abschreckung und die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit des Westens gegenüber der Sowjetunion.

Dialog und weitere Schritte

SPD-Chef Lars Klingbeil hatte die Pläne für die Stationierung von weitreichenden US-Waffen in Deutschland bereits vor einigen Tagen verteidigt. Er erklärte zugleich, dass die Bundesregierung besser erklären müsse, worum es gehe. Im Präsidiumsbeschluss heißt es nun, die SPD werde in den kommenden Wochen und Monaten Raum für den Dialog mit Mitgliedern und Bürgern schaffen. Auch der Bundestag werde sich nach der parlamentarischen Sommerpause umfassend mit dem Thema befassen.

Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, ob Deutschland durch die Stationierung von US-Waffen tatsächlich sicherer wird oder ob die Risiken einer militärischen Eskalation eher zunehmen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Debatte entwickelt und welche Entscheidungen letztlich getroffen werden.

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