
Sicherheitspanne im Weißen Haus: US-Gericht zwingt Trump-Regierung zur Aufbewahrung brisanter Chat-Nachrichten
Eine peinliche Datenpanne erschüttert das Weiße Haus: Ausgerechnet bei der Planung von Militärschlägen gegen die Huthi-Miliz im Jemen unterlief der US-Regierung ein folgenschwerer Fehler. Vertrauliche Kommunikation über den Messengerdienst Signal landete versehentlich bei einem Journalisten - nun muss die Trump-Administration die eigentlich zur Selbstzerstörung vorgesehenen Nachrichten auf richterliche Anordnung aufbewahren.
Brisante Details über Militärschlag versehentlich preisgegeben
Was sich wie die Handlung eines schlechten Spionagefilms anhört, wurde für die US-Regierung zur bitteren Realität: Der Chefredakteur des renommierten Magazins "The Atlantic", Jeffrey Goldberg, erhielt unbeabsichtigt Zugang zu einer hochsensiblen Signal-Chatgruppe. Dort tauschten sich ranghohe Regierungsvertreter, darunter Verteidigungsminister Pete Hegseth und Vizepräsident JD Vance, über geplante Militärschläge gegen die Huthi-Rebellen aus. Die veröffentlichten Screenshots enthüllten präzise Angriffszeitpunkte und Details zu den eingesetzten Flugzeugen.
Demokraten wittern Skandal - Trump spricht von "Hexenjagd"
Die Opposition läuft angesichts der Sicherheitspanne Sturm und fordert den Rücktritt von Pentagon-Chef Hegseth. Der Vorwurf wiegt schwer: Die fahrlässige Preisgabe der Militärpläne hätte US-Soldaten in Lebensgefahr bringen können. Präsident Trump hingegen stellt sich demonstrativ hinter seinen Verteidigungsminister und wittert - wie so oft - eine "Hexenjagd" der politischen Gegner.
Richterliche Intervention stoppt Löschung der Beweise
Die Transparenz-Organisation American Oversight zog vor Gericht und erwirkte eine einstweilige Verfügung. Bundesrichter James Boasberg, dessen Ernennung Trump als "skandalös" bezeichnete, verpflichtete die Regierung zur Aufbewahrung sämtlicher Signal-Kommunikation vom 11. bis 15. März 2025. Bis Montag muss die Administration nachweisen, dass sie entsprechende Schritte eingeleitet hat.
Systemisches Versagen im Weißen Haus?
Der Vorfall wirft ein bezeichnendes Licht auf die Kommunikationskultur in der Trump-Administration. Während sensible militärische Operationen über einen Messenger-Dienst geplant werden, der eigentlich für die sichere private Kommunikation entwickelt wurde, scheint das grundlegende Verständnis für Informationssicherheit zu fehlen. Die Verwendung selbstlöschender Nachrichten für dienstliche Kommunikation verstößt zudem gegen die Archivierungspflicht für offizielle Dokumente.
Die Affäre reiht sich ein in eine Serie von Sicherheitspannen und fragwürdigen Entscheidungen, die das Vertrauen in die Professionalität der aktuellen US-Regierung weiter erschüttern. Während die Welt gespannt auf die weitere Entwicklung im Nahen Osten blickt, beschäftigt sich Washington mit den Folgen einer vermeidbaren Kommunikationspanne.
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