Selenskyj appelliert nach tödlichen Angriffen an Verbündete
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach den jüngsten tödlichen Angriffen in der Ukraine erneut an die Verbündeten appelliert, mehr Flugabwehr-Systeme zur Verfügung zu stellen. Bei einem russischen Raketenangriff auf die Großstadt Dnipro wurden fünf Menschen getötet und über 50 weitere verletzt. Auch Wohngebäude und ein Krankenhaus wurden beschädigt.
Dringender Bedarf an Luftverteidigungssystemen
Selenskyj betonte in seiner abendlichen Videoansprache, dass die Ukraine mehr Waffen benötige, um solche Angriffe abzuwehren. „Wir können das alles nur mit mehr Luftverteidigungssystemen, nur mit mehr Langstreckenangriffen auf die Stützpunkte und Luftstützpunkte der russischen Terroristen stoppen“, sagte er. Aktuell sind in der Ukraine vier Patriot-Flugabwehrsysteme im Einsatz, von denen zwei aus Deutschland stammen. Selenskyj schätzt den weiteren Bedarf seines Landes auf mindestens sechs zusätzliche Patriot-Systeme.
Erlaubnis für Angriffe auf russisches Staatsgebiet
Der ukrainische Präsident hat zudem mehrfach von den Verbündeten die Erlaubnis eingefordert, die gelieferten westlichen Waffen auch gegen Ziele tief auf russischem Staatsgebiet einsetzen zu dürfen. „Wir erörtern all dies aktiv mit unseren Partnern auf allen Ebenen“, sagte Selenskyj. Bisher darf das ukrainische Militär schwere Waffen nur im Frontgebiet sowie östlich von Charkiw im Grenzgebiet zu Russland einsetzen.
Orban besucht Moskau ohne EU-Mandat
Inmitten dieser angespannten Situation sorgt der Besuch des ungarischen Präsidenten Viktor Orban in Moskau für Aufsehen. Nach Angaben aus Brüssel ist Orban auf dem Weg nach Moskau, um Russlands Präsident Wladimir Putin zu treffen. Der Besuch erfolgt ohne EU-Mandat, wie der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, klarstellte. „Der ungarische Premierminister vertritt in keiner Weise die EU“, so Borrell.
Kritik aus der EU
Der Zeitpunkt des Besuchs ist besonders brisant, da Ungarn am Montag die rotierende EU-Ratspräsidentschaft übernommen hat. EU-Ratspräsident Charles Michel warnte: „Russland ist der Aggressor, die Ukraine ist das Opfer. Kein Gespräch über die Ukraine kann ohne die Ukraine stattfinden.“ Auch der polnische Regierungschef Donald Tusk äußerte sich kritisch und fragte auf X: „Die Gerüchte über Ihren Besuch in Moskau können nicht wahr sein, Ministerpräsident Viktor Orban, oder können sie doch?“
Russische Militärblogger schlagen Alarm
Russische Militärfachleute sind der Ansicht, dass Putins Armee aus personellen Gründen vorerst nicht in der Lage ist, offensiv voranzukommen. Der russische Militärblogger Swatoslaw Golikow kritisierte auf seinem Telegram-Kanal: „Die Größe unserer Streitkräfte entspricht grundsätzlich nicht ihren offensiven Aufgaben.“ Hinzu komme die unverantwortliche Haltung eines erheblichen Teils des Führungspersonals in Bezug auf die Schonung von Menschenleben.
Ruf nach einem Kriegsstopp
Die Russen selbst würden einen Kriegsstopp wohl begrüßen. Laut Berichten des „BR“ und russischer Meinungsforscher unterstützen nur etwa zwanzig Prozent der russischen Bevölkerung einen Krieg „bis zum bitteren Ende“. Sobald ernsthafte Verhandlungen beginnen, wird erwartet, dass die Mehrheit der Gesellschaft stark auf eine friedliche Lösung drängt.
Selenskyj fordert Klarheit von Trump
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den früheren US-Präsidenten Donald Trump aufgefordert, Klarheit darüber zu schaffen, wie er den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden will. „Wenn Trump weiß, wie man diesen Krieg beendet, sollte er uns das heute sagen“, sagte Selenskyj in einem Interview mit Bloomberg TV. Trump hat mehrfach behauptet, er könne den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden, jedoch bisher keine Details dazu verraten.
Bereitschaft zum Dialog
Selenskyj erklärte sich bereit, sich mit Trump und dessen Team zu treffen und deren Vorschläge anzuhören. „Wir möchten verstehen, ob wir im November (nach den US-Wahlen) die mächtige Unterstützung der USA haben oder ob wir dann alleine sind.“ In diesem Zusammenhang bekräftigte Selenskyj sein Nein gegen eine Feuerpause, wie am Vortag von Ungarns Premier Viktor Orban vorgeschlagen.
Die Stunde Null Sichern Sie sich nur noch heute bis 23:59 Uhr unsere Freiheits-Pakete die Dominik Kettner exklusiv für Sie zusammengestellt hat
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik