Russland kündigt militärische Reaktion auf Stationierung von US-Raketen in Deutschland an
Die Ankündigung der USA, Langstreckenwaffen in Deutschland zu stationieren, hat in Russland für erhebliche Unruhe gesorgt. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Pläne als „sehr ernste Bedrohung“ und kündigte Gegenmaßnahmen an. Russland werde die Entscheidungen des jüngsten Nato-Gipfels in Washington „sehr genau analysieren“ und „durchdachte, koordinierte und effektive Maßnahmen ergreifen, um die Nato einzudämmen“, so Peskow am Donnerstag in Moskau.
Nato-Gipfel und die Reaktionen aus Moskau
Auf dem Nato-Gipfel hatten die Mitgliedsstaaten der Ukraine weitere finanzielle und militärische Unterstützung zugesagt. Zudem begannen die Nato-Partner mit der Lieferung von F-16-Kampfjets an Kiew. Auch erhält die Ukraine aus den USA ein weiteres Patriot-Luftabwehrsystem. Diese Maßnahmen wurden von Russland als Eskalation und direkte Bedrohung interpretiert.
Besonders brisant: Am Rande des Gipfels teilten das Weiße Haus und die Bundesregierung mit, dass erstmals seit dem Kalten Krieg wieder US-Waffensysteme mit einer Reichweite von über 2000 Kilometern in Deutschland stationiert werden sollen. Diese Waffen könnten bis nach Russland reichen und umfassen Marschflugkörper vom Typ Tomahawk, Flugabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Überschallwaffen.
Russland sieht sich in seiner Sicherheit bedroht
Vizeaußenminister Sergej Rjabkow betonte gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, dass diese Maßnahmen die russische Sicherheit beeinträchtigen würden. Er sprach von einem „Kettenglied im Eskalationskurs“ der Nato und der USA gegenüber Russland. Rjabkow kündigte eine „ruhige“, aber militärische Reaktion an, ohne jedoch Details zu nennen.
Unsicherheiten und politische Spannungen
Die geplante Stationierung der US-Waffen in Deutschland soll ab dem Jahr 2026 beginnen, also mehr als ein Jahr nach der US-Präsidentenwahl im November 2024. Ein möglicher Präsident Donald Trump könnte diese Entscheidung rückgängig machen, was zusätzliche Unsicherheiten in die geopolitische Lage bringt.
Der russische Präsident Wladimir Putin und seine Regierung sehen die Nato nun „voll in den Konflikt um die Ukraine verwickelt“. Die von der Ukraine erhoffte Beitrittseinladung erhielt Präsident Wolodymyr Selenskyj auch in Washington nicht, was auf die Sorge der USA und Deutschlands vor einer direkten Konfrontation mit Russland zurückzuführen sei. Dennoch sieht die Nato die Ukraine auf einem „unumkehrbaren Weg“ zu einer Mitgliedschaft.
Ein Schritt zurück in den Kalten Krieg?
Die Ankündigung der Stationierung von US-Raketen in Deutschland wird von vielen Experten als Schritt zurück in den Kalten Krieg gewertet. Die Nato-Partner betonen zwar, dass diese Maßnahmen zum Schutz der Verbündeten in Europa notwendig seien, doch die Spannungen mit Russland könnten dadurch weiter verschärft werden.
In einer Zeit, in der die Welt ohnehin von zahlreichen Krisen erschüttert wird, erscheint es fraglich, ob die erneute Aufrüstung und die Stationierung von Langstreckenwaffen in Europa wirklich zur Stabilität und Sicherheit beitragen können. Vielmehr scheint es, als ob diese Maßnahmen die geopolitischen Spannungen weiter anheizen und die Gefahr eines neuen Kalten Krieges heraufbeschwören könnten.
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