Protestwelle erreicht Gastronomie: "Ohne uns kein Essen"
Deutschlands Gastwirte schlagen Alarm: In einem Akt der Solidarität mit Landwirten und Spediteuren erheben sich nun auch Gastronomen und Metzger gegen politische Entscheidungen, die ihre Existenz bedrohen. Unter dem Motto "Ohne uns kein Essen" schließen Restaurants in verschiedenen Städten ihre Türen, um gegen die geplante Rückkehr zur regulären Mehrwertsteuersatzung zu demonstrieren.
Stiller Protest gegen Mehrwertsteuererhöhung
Die kulinarische Landschaft in Deutschland sieht sich mit einer ernsten Herausforderung konfrontiert: Die Bundesregierung plant, die temporäre Mehrwertsteuersenkung für Speisen aufzuheben, die während der Corona- und Energiekrise eingeführt wurde. Seit dem 1. Januar 2024 müssen Gastronomiebetriebe wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer abführen, ein signifikanter Anstieg gegenüber dem vergünstigten Satz von sieben Prozent.
Ein Bündnis gegen die Politik der Bundesregierung
Die Proteste sind Teil einer größeren Aktionswoche, die vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) und dem Deutschen Bauernverband (DBV) organisiert wird. Angela Inselkammer, Präsidentin des Dehoga Bayern, betont die Einigkeit der Branchen: "Essen muss bezahlbar bleiben. Ohne Bauern kein Essen. Aber auch ohne Wirte kein Essen." Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des Dehoga Bayern, ergänzt: "Unsere familiengeführten Betriebe werden systematisch kaputt gemacht, obwohl sie es waren, die Deutschland groß gemacht und durch alle Krisen geführt haben."
Wann und wie findet der Protest statt?
Der Protest beginnt am 8. Januar und gipfelt in einer Großdemonstration am 15. Januar in Berlin. Währenddessen sind Kundgebungen und Straßenblockaden geplant. Die Gastronomiebetriebe, die sich der Aktion anschließen, könnten in dieser Zeit kurzfristig schließen. Der Dehoga Bundesverband lehnt zwar Streiks ab, ruft jedoch die Landesverbände dazu auf, sich an regionalen Protestaktionen zu beteiligen. Gäste werden über Aushänge und Anrufbeantworter zum "stillen Protest" ermuntert und über mögliche Schließungen informiert.
Wie erkennen Gäste beteiligte Restaurants?
Restaurants, die sich am Streik beteiligen, kennzeichnen dies mit Plakaten, die auf die Ungerechtigkeit der 19-prozentigen Mehrwertsteuer hinweisen, und informieren über soziale Medien über ihre Schließung. Die Beteiligung variiert jedoch regional stark. Während in München viele Betriebe aus anderen Gründen geschlossen hatten, zeigten sich in Erfurt und Osterode am Harz deutliche Zeichen des Protests.
Ein Zeichen setzen gegen die Belastung der Branche
Die Aktionen reichen von Warnstreiks bis hin zu solidarischen Schließungen, um auf die Belastungen hinzuweisen, die die aktuelle Politik für die Gastronomie und das Fleischerhandwerk mit sich bringt. Mit klaren Worten positionieren sich Betriebe wie das Theatercafé in Plauen, das Restaurant Faustus in Erfurt und das Griechische Restaurant "Athen's" in Jever, die alle am 8. Januar geschlossen bleiben, um ein Zeichen zu setzen.
Kritik an der Ampelregierung und den Grünen
Die Maßnahmen der aktuellen Ampelregierung und insbesondere der Grünen stehen in der Kritik, die Lasten für klein- und mittelständische Betriebe zu erhöhen. Diese Entwicklung steht im Widerspruch zu den traditionellen Werten einer starken deutschen Wirtschaft, die auf dem Rücken der hart arbeitenden Menschen des Landes aufgebaut wurde. Es ist an der Zeit, dass die Politik die Bedeutung dieser Branchen anerkennt und unterstützt, statt sie weiter zu belasten.
Fazit: Die Bedeutung des stillen Protests
Der stille Protest der Gastronomen und Metzger ist mehr als nur ein Aufschrei gegen eine Steuererhöhung; es ist ein Ruf nach Anerkennung und Unterstützung für diejenigen, die die deutsche Gesellschaft täglich ernähren und zusammenbringen. Es bleibt zu hoffen, dass die Stimmen dieser wichtigen Branchen Gehör finden und zu einer gerechteren und nachhaltigeren Politik für alle führen.