Nach Treffen im Weißen Haus: Selenskyj trifft Trump in New York
Am 27. September 2024 traf der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in New York. Diese Begegnung fand kurz nach Selenskyjs Besuch im Weißen Haus statt, wo er mit dem amtierenden Präsidenten Joe Biden und der Vizepräsidentin Kamala Harris zusammenkam. Während Biden ein massives Hilfspaket für die Ukraine ankündigte, warnte Harris vor den möglichen Konsequenzen eines Wahlsiegs Trumps für das osteuropäische Land.
Trump und seine kritische Haltung
Donald Trump, der sich um eine Rückkehr ins Weiße Haus bemüht, steht weiteren US-Hilfen für die Ukraine kritisch gegenüber. Er hatte Selenskyj öffentlich dafür kritisiert, keinen Deal mit Russland eingehen zu wollen. Sollte Trump die Präsidentschaftswahl am 5. November gegen Harris gewinnen, könnte dies dramatische Auswirkungen auf den Kriegsverlauf in der Ukraine haben. Trump hat signalisiert, dass er die Unterstützung für Kiew drastisch reduzieren oder sogar ganz einstellen würde.
Biden gibt Milliardenhilfen frei
Im Gegensatz dazu hat die Biden-Harris-Regierung seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 massive Unterstützung für die Ukraine geleistet. Allein 58,7 Milliarden Dollar wurden für Militärhilfe bereitgestellt. Während Selenskyjs Besuch in Washington gab Biden weitere 2,4 Milliarden US-Dollar frei. Zu dem neuen Hilfspaket gehören unter anderem ein weiteres Patriot-Flugabwehrsystem, Gleitbomben mit hoher Reichweite und Drohnen. Zudem sollen 18 ukrainische Piloten an Kampfjets vom Typ F-16 ausgebildet werden.
Internationale Unterstützung in Deutschland
Um die internationale Unterstützung für die Ukraine weiter zu festigen, plant Biden Mitte Oktober nach Deutschland zu reisen. Am 12. Oktober soll dort ein Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf Ebene der Staats- und Regierungschefs stattfinden. Diese Gruppe, die von den USA geführt wird, umfasst etwa 50 Staaten, darunter auch Deutschland. Selenskyj wird ebenfalls an diesem Treffen teilnehmen. Die USA und Deutschland sind die größten Waffenlieferanten der Ukraine.
Selenskyjs „Siegesplan“
Während seines Besuchs in Washington stellte Selenskyj einen sogenannten „Siegesplan“ vor. Dieser Plan umfasst vier bis fünf Punkte, die sich vor allem auf die Lieferung spezifischer Waffen und die Ausweitung der westlichen Finanzhilfen konzentrieren. In der Ostukraine gehen die Kämpfe derweil unvermindert weiter. Laut dem Generalstab in Kiew gab es allein im Tagesverlauf 181 Gefechte, wobei die schwersten Frontabschnitte weiterhin Pokrowsk und Kurachowe sind.
Fazit und Ausblick
Die kommenden Wochen könnten entscheidend für die Ukraine und ihre Unterstützung durch die USA sein. Der Ausgang der US-Wahl im November wird maßgeblich darüber entscheiden, ob die Ukraine weiterhin auf die massive Unterstützung der USA zählen kann oder ob sie sich auf eine deutliche Reduktion der Hilfen einstellen muss. Selenskyjs Treffen mit Trump und die geplanten internationalen Gespräche in Deutschland werden daher mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.
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