Markus Söder lobt griechische Sechs-Tage-Woche: „Müssen mehr arbeiten“
Markus Söder, Bayerns Ministerpräsident, hat sich erneut kritisch zur Wirtschaftspolitik der Ampel-Koalition geäußert und fordert ein „Wirtschaftswunder“ für Deutschland. In einem Gespräch mit der Bild am Sonntag (BamS) betonte der CSU-Chef, dass Deutschland ökonomisch in der „Abstiegszone“ sei. Dabei sieht er ein Vorbild in der Sechs-Tage-Woche, wie sie nun in Griechenland eingeführt wird.
„Wir müssen wieder mehr arbeiten“
Söder kritisiert, dass in Deutschland über eine Vier-Tage-Woche diskutiert werde, während andere Länder wie Griechenland bereits die Sechs-Tage-Woche umsetzen. „So werden wir den Rückstand nicht aufholen. Wir müssen wieder mehr arbeiten“, so Söder. Er sieht in der Sechs-Tage-Woche eine Möglichkeit, die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands zu bewältigen, die seiner Meinung nach „hausgemacht“ seien.
Gefahr für die Stabilität der Demokratie
Der bayerische Ministerpräsident warnte auch vor einer „Gefahr für die Stabilität der Demokratie“ und verwies auf das Umfragehoch der AfD vor den Ost-Wahlen. „Anstatt eines blauen Wunders braucht unser Land ein Wirtschaftswunder“, formulierte Söder seinen Verbesserungsvorschlag in der BamS.
Griechenland als Vorbild
Griechenland hat aufgrund des Fachkräftemangels eine Sechs-Tage-Woche eingeführt. Ab dem 1. Juli dürfen Arbeitnehmer dort sechs Tage die Woche arbeiten – auf freiwilliger Basis. Maximal 48 Arbeitsstunden pro Woche sind erlaubt, und für den sechsten Arbeitstag gibt es einen hohen Gehaltsaufschlag von 40 Prozent. An Sonn- und Feiertagen sollen es sogar 115 Prozent mehr Geld sein.
Widerstand gegen die Arbeitsreform
Die Arbeitsreform in Griechenland stieß auf starken Widerstand von Opposition und Gewerkschaften. Diese sorgen sich um Ausbeutung und verweisen auf einen „praktisch nicht existenten“ Arbeitsschutz in Griechenland. Zudem soll auch der Einfluss von Gewerkschaften eingeschränkt werden. In Zukunft drohen hohe Geld- oder sogar Gefängnisstrafen, wenn sie arbeitswillige Beschäftigte an der Arbeitsaufnahme hindern, beispielsweise durch Streiks.
Mit der Reform will die konservative griechische Regierung den Fachkräftemangel bekämpfen, unter dem unter anderem die für das Land wichtige Tourismusbranche leidet.
Söders Vorschlag, die Sechs-Tage-Woche auch in Deutschland einzuführen, könnte als radikale Maßnahme betrachtet werden, um die wirtschaftliche Lage zu verbessern. Ob dies jedoch auf Zustimmung in der deutschen Bevölkerung und bei den Gewerkschaften stoßen würde, bleibt fraglich. Dennoch zeigt das Beispiel Griechenlands, dass es alternative Wege gibt, um den Fachkräftemangel und wirtschaftliche Herausforderungen anzugehen.
Deutschland steht vor großen Herausforderungen, und es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen letztendlich ergriffen werden, um das Land aus der ökonomischen „Abstiegszone“ zu führen. Klar ist jedoch, dass ein Umdenken in der Wirtschaftspolitik notwendig ist, um langfristig Stabilität und Wohlstand zu sichern.
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