Le Pen: Stärkste Partei und dennoch Wahlverliererin
Die jüngsten Parlamentswahlen in Frankreich haben ein bemerkenswertes und zugleich verstörendes Ergebnis hervorgebracht. Trotz eines klaren Vorsprungs bei den Stimmenanteilen steht Marine Le Pen und ihre Partei Rassemblement National (RN) als die großen Verlierer da. Wie konnte es dazu kommen?
Ein Wahlsystem, das den Volkswillen ignoriert
Der RN erhielt in der zweiten Runde der Parlamentswahlen beeindruckende 32,1 Prozent der Stimmen. Dies war deutlich mehr als das Linksbündnis „Die neue Volksfront“ mit 25,7 Prozent und die Partei des Präsidenten Emmanuel Macron, „Ensemble!“, mit 23,2 Prozent. Dennoch reichte es für den RN lediglich zu Platz drei bei der Anzahl der Abgeordneten in der Nationalversammlung.
Das französische Mehrheitswahlrecht und die taktischen Absprachen zwischen der Volksfront und Macron haben dafür gesorgt, dass der RN trotz des höchsten Stimmenanteils nur 88 Direktmandate gewann. Im Gegensatz dazu holte die Volksfront 146 und „Ensemble!“ 148 Mandate. Diese strategischen Manöver haben den Willen der Wähler effektiv ausgehebelt.
Die perfide Strategie der Linksfront und Macrons Partei
Die Absprachen zwischen der Volksfront und „Ensemble!“ hatten das klare Ziel, Marine Le Pen und den RN zu schwächen. 210 Kandidaten der beiden Bündnisse, die im ersten Wahlgang auf dem dritten Platz gelandet waren, verzichteten zugunsten des besser Platzierten der jeweils anderen Partei auf den Antritt. Diese Taktik ging auf, da im französischen Wahlsystem nur die direkt gewählten Abgeordneten ins Parlament einziehen.
Offiziellen Berechnungen zufolge gewannen so im zweiten Wahlgang nur 88 RN-Abgeordnete das Direktmandat, während die Volksfront 146 und Macrons „Ensemble!“ 148 Mandate holten. Der RN konnte seinen Stimmenvorsprung im Vergleich zur ersten Runde sogar noch ausbauen, dennoch steht Marine Le Pen als die große Verliererin da.
Ein Menetekel für Deutschland?
Dieses Wahlresultat könnte auch für Deutschland eine Warnung sein. Ähnliche Taktiken könnten bei den kommenden Wahlen im Osten Deutschlands angewendet werden, um die AfD zu schwächen. Die Absprachen und Tricksereien der etablierten Parteien könnten dazu führen, dass der Volkswille erneut ausgehebelt wird. Die politische Landschaft Europas scheint sich immer mehr zu einem Spielplatz für strategische Manöver zu entwickeln, die den eigentlichen Wählerwillen ignorieren.
Es bleibt zu hoffen, dass die deutschen Wähler aus den französischen Erfahrungen lernen und sich nicht von solchen Machenschaften beeinflussen lassen. Die Demokratie lebt vom freien und fairen Wettbewerb der Ideen und nicht von taktischen Absprachen und Tricksereien.
Fazit
Marine Le Pen und der Rassemblement National haben bei den jüngsten Parlamentswahlen in Frankreich trotz eines klaren Stimmenvorsprungs eine bittere Niederlage erlitten. Die taktischen Absprachen zwischen der Volksfront und Macrons „Ensemble!“ haben den Willen der Wähler effektiv ausgehebelt. Dieses Ergebnis sollte auch in Deutschland als Warnung verstanden werden, dass der demokratische Prozess durch strategische Manöver gefährdet werden kann.
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