KonterBUNT – Kritische Betrachtung einer umstrittenen Bildungsinitiative
Die niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung hat mit der App KonterBUNT ein neues Instrument geschaffen, das nach eigener Aussage Kinder und Jugendliche im Umgang mit "hasserfüllten Parolen" stärken soll. Doch die App, die in Kooperation mit der Landeszentrale Schleswig-Holstein entwickelt wurde, stößt auf heftige Kritik. Sie wird als staatliches Werkzeug zur Indoktrination der jüngsten Gesellschaftsmitglieder gesehen, das die Denunziation innerhalb der Familie fördern könnte.
Die App bietet Nutzern ab 12 Jahren die Möglichkeit, sich spielerisch mit verschiedenen "Parolen" auseinanderzusetzen und diese zu entkräften. Mit einem personalisierbaren Avatar durchlaufen die Kinder einen Parcours, auf dem sie auf Menschen mit unterschiedlichen Meinungen treffen und darauf reagieren sollen. Die Intention mag auf den ersten Blick ehrenwert erscheinen: die Förderung des demokratischen Miteinanders und des Selbstvertrauens.
Doch die Ausführung lässt Zweifel aufkommen. Die App scheint weniger auf eine differenzierte Betrachtung gesellschaftlicher Themen abzuzielen als auf die Vermittlung einer einseitigen, staatlich sanktionierten Sichtweise. Der Staat nutzt das moderne Konsumverhalten von Kindern und Jugendlichen, um eine spielerische Indoktrinationsmöglichkeit zu schaffen, die kritische Stimmen als "populistisch" oder "hasserfüllt" brandmarkt.
Kritische Stimmen zur KonterBUNT-App
Kritiker werfen der App vor, sie würde Kinder dazu anleiten, ihre Eltern und Familienmitglieder zu denunzieren, wenn diese Ansichten vertreten, die von der staatlichen Linie abweichen. Die KonterBUNT-App wird als Teil einer größeren Agenda gesehen, die darauf abzielt, die Meinungsfreiheit einzuschränken und eine politische Uniformität zu fördern.
Die App wird sogar in Schulen eingesetzt, wo sie als niedrigschwelliges und spielerisches Bildungstool präsentiert wird. Lehrmaterialien, die von der Landeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft erstellt wurden, sollen Lehrkräfte dazu anhalten, den Unterricht und die Schule als "Ort der Vielfalt" zu gestalten.
Die Gefahr der Halbwahrheiten
Die in der App vermittelten "Fakten" sind oft vereinfacht und lassen wichtige Aspekte außer Acht. Beispielsweise wird die Problematik von Dokumentenfälschung bei illegalen Migranten nicht thematisiert und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Flüchtlingskriminalität wird als "hasserfüllte Parole" abgetan. Dies führt dazu, dass Kinder und Jugendliche mit Halbwahrheiten konfrontiert werden und lernen, Andersdenkende als "verblendet" zu betrachten.
Fazit
Die KonterBUNT-App mag mit der Absicht entwickelt worden sein, Kindern und Jugendlichen Werkzeuge an die Hand zu geben, um sich gegen Diskriminierung und Hass zu wehren. Doch die Umsetzung und die damit einhergehende politische Indoktrination werfen ernsthafte Fragen auf. Es ist entscheidend, dass Bildung die kritische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Meinungen fördert und nicht zur Verbreitung einer einseitigen, staatlich genehmigten Ideologie beiträgt. Die Entwicklung einer demokratischen Gesellschaft basiert auf Vielfalt und Meinungsfreiheit, nicht auf der Unterdrückung abweichender Ansichten.
Deutschland steht vor der Herausforderung, einen Weg zu finden, der Bildung und Aufklärung ohne politische Voreingenommenheit ermöglicht. Es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen hinter solchen Projekten sich dieser Verantwortung bewusst werden und einen offenen Dialog fördern, anstatt eine Kultur der Denunziation und des Misstrauens zu schüren.
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